Freitag, 15. April 2016

{Rezension} Raven - Der Berg der Gefahren

Es soll der erste Familienausflug auf den Gipfel werden. Doch dann werden die 11-jährige Raven, ihre ältere Schwester Lily und ihr Stiefvater Scott beim Klettern in den kanadischen Rockies von einer Felslawine überrascht. Während Raven, die vorausgegangen ist, einen Hang hinunterruscht und nur leicht verletzt wird, sind Lily und Scott von Gesteinsbrocken eingeschlossen. Nun hängt alles davon ab, ob Raven – allein, verwundet und ohne Wasser - den Weg ins Tal findet, um Hilfe zu holen. Ein mühsamer Abstieg beginnt, der umso gefährlicher wird, als sie auf halber Strecke eine Bärenfamilie trifft.

Wendy Orr erzählt die packende Geschichte eines Mädchens, das über ihre Grenzen geht, um ihre Familie zu retten. Und dabei ein großes Stück erwachsen wird.

Was in „Raven – Der Berg der Gefahren“ als süßer Familienausflug beginnt, wird schnell zu einem bitteren Kampf ums Überleben.

Mit Raven können sich sicherlich viele junge Mädchen identifizieren. Denn sie hat ihre Schwächen und ihre Stärken, zwei beste Freundinnen und eine ältere zickige Schwester. Als eben jene Schwester mit ihrem Stiefvater unter einer Steinlawine verschüttet wird, nimmt die 11-Jährige einiges auf sich, um ihnen das Leben zu retten, während sogar ihr eigenes am seidenen Faden hängt. 
Raven durchläuft in den 3 Tagen, die sie allein der Wildnis ausgesetzt ist, eine Verwandlung, wenn auch keine große die sie komplett umkrempelt. Sie wird selbstsicherer und mutiger, bleibt dabei aber trotzdem das 11-jährige Mädchen, als das sie den Berg betreten hat und wird nicht von jetzt auf gleich unrealistisch erwachsen. Ich habe es beim Lesen bewundert, dass sie trotz der gafärhlichen Umstände ihre kindlichen Züge und ihre Liebe zur Natur behalten hat.
Die Geschichte erinnert mich sehr an „das Mädchen“ von Stephen King – Allerdings in der kinderfreundlichen und sehr viel bunteren Version. Denn trotz der Angst um ihre Familie erlebt Raven auch schöne Momente.
Es war spannend, wie ihre besten Freundinnen und ihre Familie sie bei ihrem Überlebenstrip durch die Natur begleiten, sie beeinflussen und stärken, ohne, dass diese Personen wirklich dabei sind, sondern nur in ihren Erinnerungen immer wieder auftauchen.
Die Autorin hat einen Schreibstil, der eine schöne, natürliche Leichtigkeit besitzt. Sie nutzt kurze, prägnante Sätze, was gerade für das junge Publikum super zum Lesen ist. Außerdem gibt sie der ganzen Geschichte eine gewisse Magie, die alles in ein leichtes Licht hüllt, ohne zu blumig zu werden. Auch von Ravens kindlicher Vorstellung profitiert das Buch, denn sie malt sich in ihrer Fantasie aus, wie die Natur ihr bewusst hilft und Tiere mit ihr reden.

Es wäre mir lieber gewesen, Mom hätte mich nach einem Vogel benannt, der was Leckeres frisst - und keine totgefahrenen Tiere.
Seite 28

Die Welt dreht sich weiter, aber ich glaube, ich bin zum Stillstand gekommen.
 Seite 36

Alles in Allem bietet „Raven“ ein aufregendes Abenteuer für junge Leser und eine spannende Geschichte zum Entspannen für die „Großen“. Hätte ich dieses Buch mit 11 Jahren gelesen, wäre es sicher eines meiner Lieblinge geworden.

7/7

ISBN: 978-3-8489-2058-7
Ab 11 Jahre

Vielen Dank an den Aladin Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars!:)


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