Dämon oder Gott? Freund oder Feind? Pan muss sich entscheiden!
Nachdem Pan im Berg der Elemente den Aufenthaltsort von Andurins Reinkarnation erfahren hat, finden Licht und Schatten nach zweitausend Jahren endlich wieder zusammen.
Doch inzwischen hat der Dämon in Pans Herz so viel Unheil in Naruel angerichtet, dass die Menschen, welche die junge Kriegerin verzweifelt zu retten versucht, im ganzen Land Jagd auf sie machen. Es kommt ihr wie ein unwirklicher Traum vor, dass Andurins Seele ihr als einzige wohlgesinnt scheint.
Entgegen ihren Zweifeln und ihrer Intuition, schenkt Pan ihrem Schicksalsgefährten vollstes Vertrauen, doch begeht sie damit einen Fehler?
Im zweiten Teil der Reihe muss Pan auf grausame Art herausfinden, dass Cragorin nicht der einzige Feind ist, der das Schicksal Naruels gefährdet.
Der erste Band „Der Berg der Elemente“ ist ja bereits ein Buch, das ich jedem ohne zu zögern immer wieder empfehle und das ich gern immer wieder als eines meiner liebsten Bücher erwähne. Mit dem zweiten Band „Das nördliche Königreich“ hat sich Janine Prediger aber selbst noch einmal übertrumpft. Ich habe dieses Buch immer gelesen. IMMER. Ich hatte es beim Herumlaufen in den Händen, beim Filme schauen, in der Badewanne, im Bett... Ich habe gar nicht genug bekommen. Am liebsten wäre ich in die Geschichte hereingekrochen.
Der zweite Band knüpft direkt an Band eins an und auch im Verlauf der Geschichte merkt man immer wieder, wie gut beide Bücher ineinandergreifen.
Von Beginn an ist mir aufgefallen, dass die Punkte, die ich in „Der Berg der Elemente“ noch zu bemängeln hatte, in diesem Teil verschwunden sind. Tatsächlich scheint der Schreibstil der Autorin sehr aufgeblüht zu sein. Sie schreibt frischer und weniger angestrengt als im vorhergehenden Band, die Sätze sind sicherer und in sich rund. Außerdem ist die ganze Story viel orientierter und geordneter geworden.
Im Verlauf der Handlung habe ich auch sehr viel Neues über die Welt Naruel und die Wesen, die in ihr leben, gelernt. Auch wird mehr über die verfluchten Früchte, die Cyrale und Dämonen bekanntgegeben, womit auch besseres Verständnis meinerseits einherging.
Für mich persönlich kann ich das Buch in zwei Hälften teilen:
In der ersten Hälfte stürzt sich Pan in ein weiteres Abenteuer, lernt neue Menschen kennen, erkundet neue Teile der Welt und schlittert immer wieder in brenzlige Situationen. In der zweiten Hälfte bin ich dann wieder auf das bekannte Gemetzel gestoßen: Blutige und grausame Kämpfe, schwere Verletzungen, Ungerechtigkeit und das Zerschlagen von (fast) allem Positiven, was Pan bis dahin passiert ist. Dieses doch sehr krasse Auf- und Ab hat den Spannungsbogen immer wieder bis zum Anschlag gespannt, denn wer den ersten Teil kennt, weiß: Nie und nimmer darf Pan so (für ihre Verhältnisse) glücklich bleiben.
Ich finde es toll, das Pan nun auch Gefühlsregungen zeigt, wenn auch keine großen. Es macht sie ein Stück menschlicher und rückt die Bestie, die eigentlich in ihr steckt, ein bisschen in den Hintergrund. Janine Prediger hat ihrer Hauptprotagonistin ein neues Gesicht geschenkt, das ich kennenlernen durfte und von dem ich vollkommen hin und weg bin. Pan an sich ist eine liebenswürdige Anti-Heldin geblieben, ist aber feinfühliger und emotionaler geworden. Ihre gesamte Einstellung wirkt, wenn auch nur einen Hauch, positiver.- Woran zuletzt sicher ihr neuer Freund Thor nicht unschuldig ist. Außerdem ist sie ein wenig sarkastischer geworden, was ihre Wortwahl betrifft, wodurch ich sogar manchmal ein bisschen grinsen musste. Überhaupt die Art und Weise, wie sie und Thor miteinander umgehen, hat das ganze Schreckliche um die beiden aufgelockert. Thor ist immerhin eine sehr leichtsinnige und manchmal unbedachte Person und somit das perfekte Gegenstück zu Pan. Ich habe mir schon, als Thor das erste Mal auftrat, gedacht, dass das mit den beiden noch ganz witzig werden kann.
Aber eines muss ich hier gestehen: Auch, wenn ich von Anfang an wusste, dass das hier kein Liebesroman werden wird und ich sowas auch eigentlich nicht mag... Verdammt, ich habe so oft immer wieder gedacht „Jetzt küsst euch endlich, verdammt!“.
Doch langsam wurde Pan bewusst, wie viel ein Lächeln kostete. Es musste nicht einmal ihr gelten, sie wünschte sich nur, ein menschliches Gesicht zu sehen, dessen Träger nicht darauf aus war, ihren Kopf abzuschlagen, ihn mit einem dumpfen Geräusch vor die Füße des Königs zu werfen und dafür auch noch eine Unsumme Gold zu kassieren.
Seite 32
Ich muss fort von den Wellen, fort von dem drohenden Abgrund und fort von dem Wind, der mich stürmisch hinunterzuwerfen versucht.
Wo ist mein Wald? Wurzeln, wie die Arme einer behütenden Mutter, Blätter wie die Decke meines warmen Bettes... Wo ist der Wald?
Seite 191
Für den zweiten gilt genauso wie für den ersten Band: Absolute Leseempfehlung.
Lesebegeisterte, die auf der Suche nach Spannung, Fantasy und spektakulären Kämpfen sind, kommen hier definitiv auf ihre Kosten!
7/7
ISBN: 978-3739231945
Vielen Dank an Autorin und Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.:)