Samstag, 22. November 2014

24 Türchen, 24 Blogs

Die schönste Zeit des Jahres Weihnachten, rückt immer näher. Und um in die richtige Stimmung zu kommen oder sich die Wartezeit zu vertreiben, gibt es so viele Dinge denen man sich widmen kann: Plätzchen backen, den Weihnachtsmarkt besuchen, Geschenke für seine Liebsten besorgen... 
Oder aber man lässt sich von Tag zu Tag eine kleine Freude machen und zwar von einem Adventskalender.
Jeden Tag ein Türchen, das es zu öffnen gilt.
 Jeden Tag eine neue Überraschung, die die weihnachtliche Vorfreude weckt und mit jedem Tag und jedemTürchen, kommt man Weihnachten immer ein bisschen näher.
In diesem Jahr gibt es einen Blogger Adventskalender. 
Ganz unter dem Motto "24 Türchen - 24 Blogs" wollen wir Teilnehmer euch Weihnachten ebenfalls ein bisschen näher bringen und die Wartezeit versüßen. 
Vom 1. (höhöhö, mein Geburtstag und mein Türchen) bis zum 24. Dezember könnt ihr von Blog zu Blog gehen und so jeden Tag ein weiteres Türchen öffnen.
An den 24 Tagen werden wir euch die Gelegenheit geben Weihnachten aus vielen verschiedenen Perspektiven kennen zulernen, euch zum DIY animieren und euch die wichtigsten Begleiter vor und in der Weihnachtszeit vorstellen.
Das und vieles mehr wird euch bei uns erwarten, zu dem wird es Türchen geben die euch die Möglichkeit bieten, Büchern ein neues Heim zu geben.

Hier habe ich euch schon mal einen Kalender gebastelt. Klickt auf das Türchen und ihr kommt zum entsprechendem Blog. Wenn ich am 1. Dezember dann meinen Post schreibe, werde ich den Kalender noch einmal verlinken.




Mittwoch, 19. November 2014

{Rezension} Lasst uns schweigen wie ein Grab


Als aus heiterem Himmel die Direktorin und ihr Bruder beim Sonntagsessen vor ihren Augen tot vom Stuhl fallen, haben die sieben Schülerinnen des St. Etheldra Mädcheninternats die Wahl: Entweder erzählen sie von den Todesfällen und werden nach Hause geschickt, oder sie vertuschen den Vorfall und haben die fantastische Chance, das Mädcheninternat selbst zu führen – ganz ohne die Kontrolle von Erwachsenen! 
Also schaufeln sie den beiden ein Grab im Garten und pflanzen einen hübschen Kirschbaum darauf. Doch das ist erst der Anfang. Für ihren Traum von der eigenen Schule verstricken sich die Mädchen in ein fulminantes Netz aus raffinierten Lügen, während der Mörder noch frei herumläuft … 

Wheee, ich liebe dieses Cover! 
Wobei ich schon sagen muss, dass die Internatsmädchen im Hintergrund schon ziemlich komisch abstehende Ohren haben und nur das im Vordergrund (Ich schätz mal Mary Jane) wirklich hübsch ist.:D Auf dem Original-Cover sind da alle irgendwie ansehnlicher.
 


1890 - Bismarck wird zum Rücktritt gezwungen, der erste Mensch wird auf dem elektrischem Stuhl hingerichtet und in einem kleinen Internat in Ely werden die Direktorin und ihr Bruder vergiftet.
Es wird absolut nicht um den heißen Brei geredet. Die ersten Zeilen sind gelesen und schon haben die 7 Mädchen des Internats zwei Leichen im Esszimmer liegen. Dafür gibt es schon mal einen Daumen nach oben. Ich bin kein wirklicher Krimi-Fan, weil es immer so lang dauert, bis endlich mal etwas passiert. Deswegen war ich sehr positiv überrascht, als die Internatsleiterin Mrs. Plackett und ihr Bruder sofort gestorben sind. (Man, klingt das makaber.:D) So kommt die Story sofort ins Rollen, stolpert aber trotzdem nicht zu hastig in ein Chaos, wie man ja eigentlich meinen könnte.
Was mich zuerst stutzig gemacht hat, waren die Namen der Mädchen. In einer Art "Vorerklärung" werden sie mit ihren normalen Namen vorgestellt, bekommen aber im Buch Nach-/Beinamen, die sie beschreiben. So begegnet man Personen wie "Roberta Liebenswert", "Mary Jane Ungeniert", "Elinor Düster" (meine persönliche Lieblingsfigur im Buch) und vielen anderen. Das wirkt wirklich etwas komisch, stört aber den Lesefluss kein Stück. Ganz im Gegenteil. Die Eigenschaften, die hinter den Namen der Mädchen hängen, helfen sehr, sie auseinander zu halten, denn man würde schnell durcheinander kommen, wenn alle 7 Mädchen und die Nebenprotagonisten nur 08/15-Namen hätten.
Da ich mich sehr für Geschichtliches interessiere, gefällt mir an diesem Buch vor allem die Tatsache, dass man wirklich in die Zeit versetzt wird. 

Auch sprachlich wird es nicht zu modern. Julie Berry's Schreibstil ist schön locker, ohne zu viel Schnickschnack und schafft somit eine schöne Lektüre, die man an einem gemütlichen Abend auf der Couch oder im Bett lesen kann.

Vielleicht sollte ich auch erwähnen, dass man wirklich damit auskommen sollte, dass in Lasst uns schweigen wie ein Grab nicht mit schwarzem Humor gegeizt wurde. Wer also dem Thema Tod und Mord eher streng gegenübersteht, sollte da vielleicht ein Auge zudrücken.

Im Verlauf der Geschichte versuchen die Mädchen natürlich auch herauszufinden, wer Mrs. Plackett und ihren Bruder auf dem Gewissen hat. Dazu müssen sie sich immer wieder neue Wege und Lügen einfallen lassen, damit nicht herauskommt, dass sie die beiden im Garten unter einem Bäumchen und einem Haufen Pferdemist vergraben haben.
Dazu kommt, dass immer wieder neue junge Männer auftauchen und den Mädchen die Köpfe verdrehen. Und als wär das immer noch nicht genug, bahnt sich das Erdbeerfest an, auf dem Mrs. Plackett eigentlich einen Gesangsauftritt hinlegen sollte.

"(...) Also, wenn wir uns jetzt wieder dem auf der Hand liegendem Problem zuwenden könnten?"
-"Das vor unseren Füßen liegt, meinst du", verbesserte sie Martha Einfältig und betrachtete die Leiche auf dem Teppich.
Seite 11

"Bei den Agyptern waren Sklaven wochenlang damit beschäftigt, einen Pharao zu mumifizieren", erklärte sie säuerlich. "Wir sollten ihm wenigstens die Nase durchbohren und das Gehirn lösen und verflüssigen, damit es abläuft."
Seite 69

"Ach, komm schon, Alice", protestierte Kitty Schlau. "Werde nicht melodramatisch. Wir bitten unsere Alice doch nur, von Zeit zu Zeit mit Kopfschmerzen zu Hause zu bleiben. Niemand verlangt von dir zu sterben.
- "Unter Umständen doch", widersprach Elinor Düster.
Seite 115


Leser, die schwarzen Humor und eine lockere Geschichte mögen, kommen hier definitiv auf ihre Kosten. Lasst und schweigen wie ein Grab ist ein süßes, lustiges Buch mit makaberen und skurrilen Parts und sehr liebenswürdigen Charakteren.

7/7



vielen Dank an den Verlag!

Mittwoch, 12. November 2014

{Rezension} The Diviners - Aller Anfang ist böse



New York, 1926: Wegen eines kleinen "Zwischenfalls" wurde Evie O'Neill aus ihrer langweiligen Kleinstadt ins aufregende New York verbannt. Dort genießt sie das wilde Partyleben, bis ein seltsamer Ritualmord die Stadt erschüttert - und Evie über ihren Onkel, den Direktor des Museums für Amerikanisches Volkstum, Aberglauben und Okkultes plötzlich mitten in den Mordermittlungen steckt. Schon bald weiß sie mehr als die Polizei. Denn Evie hat eine geheime Gabe, von der niemand wissen darf: Sie kann Gegenständen die intimsten Geheimnisse ihrer Besitzer entlocken. Doch sie hat keine Ahnung, mit welch entsetzlicher Bestie sie es zu tun bekommt …

Hinreißendes Cover, oder? Es stimmt wirklich alles und zu bemängeln gibt es aus meiner Sicht auch nichts. Sicherlich soll die junge Frau Evie darstellen und ich finde, sie ist sehr gut getroffen. Natürlich sieht man ihr Gesicht nicht, aber dieses übertrieben schillernde Kleid passt wunderbar zu dem, was ich mir ausgemalt habe.
Jedoch muss ich sagen, dass auch die Buchcover aus anderen Ländern ganz ansehnlich sind.
  

Von Libba Bray kannte ich ja bereits Gemmas Visionen. Und ich muss echt sagen, ich fand allein schon den ersten Teil schrecklich. Allerdings lag dies am Inhalt. Als ich dann auf The Diviners gestoßen bin, hatte ich das Gefühl, ich sollte es mal versuchen, denn Libba Bray's Schreibstil hat mir an sich recht gut gefallen.

Es ist schade, dass es so viele Hauptprotagonistinnen in Büchern gibt, die in wohlhabenden Familien aufgewachsen sind, sich aber dann gegen ihre ach so strengen Eltern auflehnen und weggeschickt werden. Meiner Meinung nach ist dieses Muster schon ziemlich ausgelutscht. Nichtsdestotrotz ist Evie – Evangeline O'Neill, eine sehr sympatische Hauptprotagonistin, mit der man schnell warm wird. Sie ist aufmüpfig aber auch clever, was ihr als Charakter einen gewissen Charme verleiht. Es wird einfach nicht langweilig, über sie zu lesen.
Leider wechseln im Verlauf der Story die Sichten der verschiedenen Personen und ich persönlich hatte Probleme, mich immer wieder zurechtzufinden, wer jetzt wer ist und wohin gehört. Das hat es mir auch etwas schwierig gemacht, in die Geschichte richtig reinzukommen.

Nach ca. 200 Seiten ( Dieser Schinken hat über 700, da ist 200 keine allzu große Zahl, wenn ihr mich fragt. ) kommt auch endlich Spannung auf. Also es passiert wirklich etwas.
Ab da nimmt die Geschichte auch immer mehr gefangen. Endlich findet man Leichen und das große Theater geht los. Evie verstrickt sich immer mehr in Angelegenheiten, die sie eigentlich nichts angehen. Dazu steht da noch „Mission Jericho“ auf dem Plan und sie weiß gar nicht recht, wie sie das angehen soll.

Evie begleiten außerdem Theta (eine Showtänzerin), Mabel (Evie's beste Freundin), Jericho (Ein Arbeiter im Museum von Evie's Onkel), Will (Evies Onkel) und Sam (Ein riesengroßer Idiot:D). Und als würde das noch nicht an Personen reichen, kommen noch andere dazu, deren Geschichten sich nur langsam mit Evie's verbinden. Und als es dann endlich so weit ist, geht alles zu schnell.
Und das große Finale, dem ich so entgegengefiebert habe, hätte ich am liebsten selbst neu geschrieben. Ich muss sagen, es hat mich wirklich enttäuscht und bis sie den Mörder überhaupt mal haben, zieht sich das Ganze auch leider extrem.
Wie bereits im Klappentext steht, hat Evie eine besondere Gabe: Wenn sie sich genug konzentriert, kann sie aus den Gegenständen, die sie berührt, die Geschichten und Emotionen ihrer Besitzer lesen. Zwar ist diese Gabe die ganze Zeit präsent, doch nimmt sie nicht Überhand. The Diviners liest sich meines Erachtens nach wie ein Jugendkrimi, mit schlichten Fantasyelementen, die erst zum Ende hin wirklich an Bedeutung und Anzahl zunehmen. Das ist keinesfalls schlecht, doch überschlägt sich das alles am Ende vielleicht ein Wenig zu krass.

"Evangeline", sagte Will mit einem Seufzer. "Nächstenliebe beginnt zu Hause."
-"Geistesgestörtheit auch."
Seite 185

"Warum tun Menschen, was sie tun? Weil sie daran glauben. Weil sie daran glauben, dass ihre Handlungsweisen richtig sind, gerecht. (...)"
Seite 266

Gut betuchte Gäste tanzten mit einem Cocktail in der Hand von Tisch zu Tisch und winkten die Zigarettenverkäuferinnen zu sich heran, die die Runde machten, um ihre Lucky Strikes, Camels, Chesterfields und Old Golds auf silbernen Tabletts anzubieten.
Seite 310
Diese Stelle erinnert mich einfach so unglaublich stark an "Variete Obscur" von ASP. Da musste ich sie mir markieren.  

Evie verdrehte die Augen. "Mit mir hat das nichts zu tun. Dieser Junge will nur haben, was er nicht kriegen kann."
Theta blickte auf die hellen Lichter des Broadway, de nach und nach in der Abenddämmerung zu leuchten begannen. "Wollen wir das nicht alle?"
Seite 664

Libba Bray's Schreibstil, der mich ja erst zum Lesen dieses Buchs verleitet hat, „schmeckt“ ganz wunderbar und verleiht The Diviners eine ganz besondere Note. Und auch, wenn der Beginn etwas holprig und und das Finale eher enttäuschend, lohnen sich die anderen 600 Seiten wirklich.
Außerdem muss man sagen, dass man beim Lesen viele interessante und makabere Dinge über Okkultes, Sekten und Co. lernt. Man merkt sehr deutlich, wie fleißig die Autorin da recherchiert haben muss.

5/7





vielen Dank für das Rezensionsexemplar an: