Als Marko einen rätselhaften Brief erhält, der ihm berichtet, sein Vater sei in Venedig in allergrößter Gefahr, macht er sich auf die Reise dorthin. Er trifft auf Sorrel, deren Vater einem unerklärlichen Wahnsinn verfallen ist und nur von Markos Vater geheilt werden kann. Sie machen sich auf eine gefährliche Suche, die sie beinahe das Leben kosten wird, und geraten an einen merkwürdigen alten Mann mit anscheinend übermenschlichen Kräften. Von ihm erfahren sie, welch bedrohlichem Feind sie gegenüberstehen: Die Schattenkönigin hat begonnen, ihre Armee von Vampiren zu versammeln und Markos Vater zu vernichten, um die Herrschaft über die Stadt zu erlangen.
↠ Figuren ↞
Marko lebt mit seinen Eltern und seinen acht Geschwistern in einem kleinen Haus auf dem Lande. Sein Vater ist Arzt und befindet sich auf einem Einsatz in Venedig, um dort einen alten Bekannten zu heilen, der seit langer Zeit unter Anderem an Schlafstörungen leidet. Als eines Tages jedoch ein Brief bei seiner Familie eintrifft, in dem steht, dass er vermisst wird, macht sich Marko auf die Suche nach ihm.
Zu Beginn noch sehr unsicher in der großen, wüsten Stadt auf dem Wasser, gewinnt Marko nach und nach und mit jeder Herausforderung an Kontur, wobei seine Charakterentwicklung noch stärker hätte sein können.
In Venedig trifft Marko auf Sorrel, die Tochter des Patienten von Markos Vater. Sie ist mir bis zum Ende sehr unsympathisch gewesen.- Eine verzogene, vorlaute Göre, die sich oft laut und einfältig benimmt. Sie wirkt die gesamte Zeit wie eine merkwürdige, venezianische Kreuzung aus Hardcore-Emo und Besserwisserin. Zwar passt sie selbst ganz gut in die Geschichte, doch bleibt sie sehr stumpfsinnig und ich hätte mir wenigstens am Ende einen kleinen Wandel ihrer Art gewünscht.
↠ Schreibstil ↞
Nach „Das Buch der toten Tage“ und „Der Gesang der Klinge“ habe ich eine wahre Schwäche für Marcus Sedgwick entwickelt. Er hat ein Talent dafür, abrupt in Welten zu entführen und ohne viel Drumherum ein wunderbaren Gesamtbild zu erschaffen.
In „Der Todeskuss“ gibt er Venedig einen ganz eigenen, düsteren und verführerischen Zauber, der mich gleich in seinen Bann gezogen hat, auch, wenn sein Schreibstil in diesem Buch sehr simpel gehalten ist.
↠ Handlung ↞
Bis auf den letzten Abschnitt passiert in „der Todeskuss“ relativ wenig, die spannenden Stellen sind spärlich verteilt und auch im Allgemeinen ist die Handlung eher flach gehalten. Hinzu kommt, dass Marko und Sorrel kaum wirklich etwas tun. Sie bewegen sich von A nach B, während sie über einiges spekulieren und hin und wieder über zwielichtige Gestalten stolpern, aber das war es dann auch schon. Außerdem ist es mehr als ärgerlich, dass der Klappentext bereits 90% der Geschichte spoilert und mehr als irreführend ist. So ist „der Todeskuss“ beispielsweose gar keine Geschichte über Liebe und der „Verlust“ hält sich ebenfalls in Grenzen. Zwar gibt es zum Ende hin noch eine kleine Überraschung, die dieses Buch sogar in Verbindung mit „der Gesang der Klinge“ bringt, aber wirklich trösten konnte mich dieser Umstand auch nicht. Letztendlich war die gesamte Handlung wie lauwarmes Bier.- Irgendwie war es etwas, was wirklich Potential hatte, aber letztendlich konnte ich es gar nicht abwarten bis es vorbei war.
"Nur der Mensch ist sterblich, dachten die Alten. Denn nur der Mensch weiß, dass er sterben wird."
Seite 61
"In ganz Venedig vollzog sich die unheimliche Verwandlung, die jeden Abend stattfand. Aus einer Stadt, die einem bei Tage vertraut sein mochte, wurde eine bizarre fremde Welt der rätselhaften Anblicke, der unvorstellbaren Liebschaften und der unerfüllten Versprechen."
Seite 129
"Sag, was weißt du von der Welt?
Das war eine sonderbare Frage, aber andererseits war diese ganze Nacht sehr sonderbar."
Seite 196
Ein schöner Schreibstil und die gute Hintergrundidee konnten diese doch recht langweilige Geschichte für mich leider nicht wirklich retten.
3/7
So wie es aussieht, gibt es dieses Buch nur noch gebraucht zu kaufen, daher kann ich euch leider keinen Link geben.- Sorry for that.
ISBN: 978-3423248075