Donnerstag, 13. September 2018

{Rezension} Invisible

Du bist so wütend auf ihn. Du hasst diesen Menschen mehr als alles auf der Welt - obwohl du ihn gar nicht kennst. Und dann schlägst du zu...
Eine Serie von grauenvollen Morden gibt den Hamburger Kriminalkommissaren Nina Salomon und Daniel Buchholz Rätsel auf: Einem Patienten wird während einer OP ins Herz gestochen, ein Mann totgeschlagen, ein anderer niedergemetzelt...Die Täter sind schnell gefasst. Nur ihre Motive sind völlig unbegreiflich, denn keiner von ihnen hat sein Opfer gekannt. Das einzige, was sie verbindet: Die unermessliche Wut auf das Opfer. Und dass sie nicht wussten, was über sie kam. 
Kann es sein, dass sie manipuliert wurden? Aber von wem und vor allem: wie?
Was Salomon und Buchholz schließlich aufdecken, wirft ein ganz neues Licht auf die Dinge, die unser Leben so bequem machen...

Figuren
Nina und Daniel sind die beiden Hauptfiguren in diesem Buch, wobei Nina stark am typischen Muster der ehrgeizigen und abgebrühten aber coolen Ermittlerin ausgerichtet ist. Mit Daniel gerät sie neben den Ermittlungen öfter aneinander, wobei er selbst privat genug Probleme hat, denn eine Frau sorgt für eine Menge Stress, hinter den Nina eher zu sehen scheint als er selbst.
Während die beiden zwar an sich nicht unbedingt neu in ihrer Art sind, haben Poznanski und Strobel trotzdem zwei interessante Charaktere geschaffen, deren Psychen und innere Kämpfe sehr real fühlbar und bildreich beschrieben werden.

Schreibstil
Vor „Invisible“ habe ich noch nie ein Buch von einem der beiden Autoren gelesen, weshalb ich jetzt leider nicht viel über die Fusion der Stile der beiden sagen kann. Was für mich jedoch sicher ist, ist, dass das Ergebnis mich von beiden überzeugt hat. Während die Stimmung zum Reißen gespannt ist und viele Taten unvorhersehbar geschehen hat mich dieses Buch immer mehr und mehr in seinen Bann gezogen.


Inhalt
In einem Krankenhaus in Hamburg beginnt ein Chirurg sich wie zwei verschiedene Menschen in einem Körper zu verhalten, nachdem er den Patienten eines Kollegen währen einer OP mit einem Skalpell tötet. Kurze Zeit später wird ein Immobilienmakler ermordet und wieder scheint der Täter geistig völlig neben der Rolle zu sein.
Während Nina und Daniel als eingespieltes Team mit gewissen Differenzen die Ermittlungen aufnehmen, fügen sich die ersten losen Enden beider Fälle zusammen ohne allzu viel zu verraten. Dabei sorgen allerdings nicht nur die Morde und ihre Aufklärung für Spannung, sondern auch die einzelnen kurzen Kapitel über eine unbekannte Person, die genau zu wissen scheint, was vor sich geht. Zwar hatte ich immer wieder Vermutungen in Sachen Auflösung des Falls, doch habe ich trotzdem nicht annähernd mit dem rechnen können, was am Ende kam.
Während ausnahmslos alle Charaktere, die ich in „Invisible“ kennengelernt habe, glaubwürdig konstruiert sind und nie Verhalten außerhalb ihrer Rolle zeigen, sind manche Reaktionen von Nina und Daniel für meinen Geschmack zu matt dargestellt, wodurch die zu Beginn noch spürbare Angst schnell flöten geht. Außerdem habe ich manchmal Probleme mit all den verschiedenen Namen gehabt, weshalb ich Täter und Opfer des Öfteren mal vertauscht habe.

Er fühlte sich gut, noch besser als sonst. Der Tod anderer Menschen versetzte ihn oft in Hochstimmung, es war wie in einem Spiel - andere scheiden aus, er würde weitermachen. Jede Figur, die vom Spielbrett gewischt wurde, erhöhte seine eigenen Chancen auf den Sieg. 
Und um den ging es schließlich.
Seite 54

Es ist, als sei plötzlich alles fremd, was vorher sicher und vertraut erschien. Ich betrachte mich wie ein Außenstehender dabei, wie ich unbeholfen durch einen Film stolpere, dessen Drehbuch ich plötzlich nicht mehr verstehe.
Seite 194

Ein spannender Thriller, der jedoch viel an Nervenkitzel einbüßt.
5/7
ISBN: 978-3-8052-0015-8

Haben die beiden auch zusammen geschrieben:
  

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