Montag, 26. Oktober 2015

{Buchvorstellung} Sveta und der Junge aus dem Wald

Und hier habe ich auch schon die erste Buchvorstellung, bzw. Autorenvorstellung für euch. Das ist quasi meine Premiere, also seid bitte nicht zu streng, mit eurer Meinung.;) Über Kommentare und vielleicht zusätzliche Ideen würde ich mich aber trotzdem sehr freuen!



Die sechzehnjährige Sveta lebt mit ihren Eltern in Berlin. Nachdem ihr boshafter Vater bei seinen Dienstherren in Ungnade fällt, wird er zum Vorsteher eines kleinen Örtchens in der abgelegenen Provinz degradiert und muss die Stadt verlassen. Noch am gleichen Abend kommt es zum Zerwürfnis zwischen Svetas Eltern, woraufhin ihr Vater sofort aufbricht und Sveta gegen ihren Willen mitnimmt. Ohne zu wissen, wohin ihre Tochter verschleppt wird, bleibt die Mutter zurück. In ihrer neuen Heimat »Dunkeltann« wird Svetas Leben von Tag zu Tag trister, bis es eines Morgens zu einer Begegnung kommt, die ihr Leben verändern wird ...

Ich hab nicht schlecht gestaunt, als mich der Autor Axel Saalbach anschrieb und fragte, ob ich sein Buch Sveta und der Junge aus dem Wald lesen würde, denn ich hatte bereits in einigen der unzähligen Buchgruppen auf Facebook das Cover und den Klappentext immer mal wieder auftauchen sehen.
Vielleicht war diese Mail ja Schicksal (*füge hier krassen Glitzereffekt ein*), denn wie in meinem letzten Post erwähnt, hatte ich ja sowieso vor, mich in Zukunft mehr mit Buchvorstellungen zu beschäftigen. Da kommt das hier ja quasi wie gerufen.:D
Ich habe auch schon ein weiteres Buch, bzw. eine weitere Autorin im Blick, die ich gerne demnächst vorstellen möchte (wenn sie mitspielt).


Worum geht's?

»Sveta und der Junge aus dem Wald« führt die Leser einige Jahre in die Zukunft und in ein Deutschland, in dem nichts mehr so ist, wie wir es heute kennen. Nach einigen erschütternden Ereignissen scheint es wie in der Zeit zurückgeworfen zu sein und wirkt im Vergleich zu heute regelrecht rückständig. Das Buch führte bei Amazon - Stand heute - zwei Wochen lang die Kindle-Charts der Kategorien »Jugendbuch > Fantasy« und »Jugendbuch > Science Fiction« an, ohne eigentlich zu hundert Prozent in eine der beiden Rubriken zu passen, da weder Magie oder andere übernatürliche Fähigkeiten, skurrile Fantasyrassen noch Außerirdische oder futuristische Technologien vorkommen. Zugeordnet wurde es ursprünglich der Kategorie »Jugendbuch > Dystopie«, die jedoch nur in der amerikanischen Amazon-Version zu existieren scheint und in der deutschen Version auf die beiden erwähnten Rubriken »umgerechnet« wird.


Wer sind die Autoren?


Ramona Mädel ist von beiden der "alte Hase" im Buchgeschäft, denn bereits seit rund einem halben Jahrzehnt wurden Fantasyromane aus ihrer Feder veröffentlicht. Dennoch trat sie bis dato nicht unter ihrem richtigen Namen in Erscheinung, denn sie war bisher ausschließlich unter einem Pseudonym aktiv. Autorin zu sein ist nicht Ramona Mädels einzige Aufgabe in der Buchwelt: Bei Leserkanone.de bekleidet sie als Redakteurin verschiedene Positionen, vor allem die der obersten "Interviewbeauftragten" des selbsternannten endgültigen Büchergerichts.

Axel Saalbach leitet im "richtigen Leben" einen europaweit agierenden Vertrieb für Schokolade und andere Süßwaren, begeisterte (und verärgerte) in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten mit diversen Kolumnen die deutschsprachige Kampfsport-Szene und hat diverse Onlineprojekte aus dem Boden gestampft. Leserkanone.de wurde von ihm im Jahre 2011 ins Leben gerufen. Seitdem versucht er, den Laden in seiner Funktion als Teamleiter zusammenzuhalten. Sein Debütroman Das Haus Komarow, für den er die Welt erfand, in der auch Sveta und der Junge aus dem Wald spielt, erschien im Herbst 2014. Abgesehen von der gemeinsamen Welt haben die beiden Bücher wohlgemerkt nichts miteinander zu tun - Sveta und der Junge aus dem Wald kann ohne jedes Vorwissen gelesen werden, und es ist sogar an eine andere Zielgruppe gerichtet.


Für beide Autoren ist der neue Roman nicht nur die erste Co-Produktion, sondern auch der erste Versuch, ein Buch in Eigenregie zu publizieren. Saalbachs erster Roman wurde vom Latos-Verlag aus Calbe an der Saale herausgegeben, die von Ramona Mädel per Pseudonym geschriebenen Romane erschienen bei zwei verschiedenen Verlagen.


Wie ist "Sveta und der Junge aus dem Wald" entstanden?

Axel Saalbach schrieb vor mehreren Jahren seinen ersten Roman, Das Haus Komarow. Im Gegensatz zu Sveta und der Junge aus dem Wald handelte es sich nicht um ein Jugendbuch, aber bereits für diesen Roman entwarf er die Welt, in der auch sein Gemeinschaftswerk mit Ramona Mädel spielt. Da allein auf dem deutschsprachigen Buchmarkt in jedem Jahr 90.000 neue Veröffentlichungen erscheinen, machte er sich anschließend Gedanken, wie er auf sein Buch aufmerksam machen und die Leser für sich gewinnen konnte. Vor allem wollte er diejenigen überzeugen, die aufgrund des Titels falsche Intentionen mit dem Buch verbanden. Dazu kam es, nachdem er Kommentare von Leuten gesehen hatte, die das Buch nicht lesen wollten, weil sie vermuteten, es sei sicher "zu politisch". Dabei war schon sein damaliges Buch alles andere als politisch, sondern ein einfacher Abenteuerroman, in dem ein Mann seinem verschlagenen Bruder das Handwerk legen wollte.

Das Ergebnis von Saalbachs Überlegungen bestand darin, eine Reihe von Kurzgeschichten zu schreiben, die er anschließend bei Leserkanone.de und an anderen Stellen des Internets verbreiten wollte, und die in der gleichen Welt spielen sollten wie sein erstes Buch. Da die übrigen Mitarbeiter von Leserkanone.de allesamt selbst als Autor aktiv sind, beschloss er, sich auf einer per Skype geführten Mitarbeiterversammlung die Meinung der anderen zu einer seiner Kurzgeschichten einzuholen. Ramona Mädel beschäftigte sich am intensivsten mit seiner Idee, arbeitete die Handlung in einer Woche um und sandte ihm die neue Geschichte zu. Das Ergebnis war um ein Vielfaches länger als die ursprünglich geplante Kurzgeschichte, woraufhin Saalbach sie fragte, ob sie nicht gleich selbst mit daran schreiben möchte. Anschließend legten die beiden kapitelweise fest, wer das jeweils nächste Stück schreibt, und sobald wieder eines fertig war, hat der andere es überarbeitet. Nachdem alles fertig war, hat Saalbach dann allein das gesamte Buch in seinen eigenen Stil umgeschrieben bzw. all die Stellen umformuliert, von denen er den Eindruck hatte, dass sie sich zu stark von seinem Stil unterschieden.

Schlussendlich entstand eine 288 Seiten lange Geschichte, in der viel mehr Monate Arbeit stecken, als anfangs geplant war. Mit der ursprünglich geplanten Kurzgeschichte hatte sie nicht mehr viel zu tun, und sie ist auch vollkommen losgelöst von Saalbachs erstem Buch. Nach der Fertigstellung verstrich weitere Zeit, da das neue Buch erst von diversen Testlesern gelesen wurde, dann von einem Lektor überarbeitet wurde, anschließend noch einmal durch ein professionelles Korrektorat lief und schließlich einigen weiteren Testlesern vorgelegt wurde. Mit dem Buchcover wurde Nathie Block beauftragt, die bei creationwarrior.net beeindruckende Bilder erschafft. Nathie Block ging dabei in faszinierender Präzision vor - selbst kleinste Schatten, die den Autoren zwischenzeitlich nicht gefielen, wurden schrittweise verändert, bis alles passte.




Wer sind die Protagonisten?

In dem Buch wurde ganz bewusst darauf gesetzt, eine kleine Zahl von Protagonisten in einem kleinen geografischen Radius agieren zu lassen. Zudem wurden für die Figuren gezielt Namen gewählt, die möglichst leicht verständlich waren, da der komplizierte Klang der Namen ein gelegentlich erwähnter Kritikpunkte am Haus Komarow war.

Im Zentrum der Geschichte steht die titelgebende sechzehnjährige Sveta, die aus einer Familie stammt, deren männliche Mitglieder für die Clans, die das Land regieren, Söldnerdienste leisten. Damit gehört Svetas Familie zu einer kleinen Mittelschicht, während fast die gesamte übrige Bevölkerung in Armut lebt. Viele Jahre zuvor wurde von den Herrschaftlichen deshalb eine Entscheidung getroffen: Um Kinder zeugen zu dürfen, müssen die Familien eine hohe Abgabe entrichten. Auf diese Weise soll dafür gesorgt werden, dass die ärmsten Schichten, die aus Sicht der Clans nicht mehr gebraucht werden, nach und nach aussterben - sie können sich Kinder schlicht und ergreifend nicht mehr leisten.

Auch damit Sveta geboren werden durfte, musste einst eine Abgabe entrichtet werden. Aus Sicht von Svetas Vater Sergej gab es dabei einen großen Geburtsfehler: Sveta wurde als ein Mädchen geboren und konnte damit nicht in seine Fußstapfen und somit in den Söldnerdienst treten. Nichts anderes war für ihn der Beweggrund gewesen, die Abgabe überhaupt zu zahlen. Seit jeher wurde Svetas Bruder Jan deshalb als Lieblingskind behandelt, während Sveta selbst für ihren Vater immer Luft war. Als es zum Zerwürfnis zwischen Sergej und seinen Vorgesetzten kommt und er Berlin verlassen muss, um seinen Dienst in der abgeschiedenen Provinz anzutreten, nimmt er Sveta dennoch mit. Nicht etwa aus familiären Gefühlen, sondern weil sie vor Ort all das abarbeiten soll, was sie ihn einst gekostet hat.

In "Dunkeltann" muss Sveta ohne die schützende Hand ihrer Mutter auskommen, mit der sich Sergej zerstritten hat und die in Berlin zurückbleibt, ohne zu wissen, wohin ihre Tochter verschleppt wird. Sveta lebt fortan mit vier Männern unter einer Decke: ihrem Vater, ihrem Bruder, der dessen Boshaftigkeit nur wenig nachsteht, einem profilierungssüchtigen und aggressiven jungen Söldner sowie einem etwas gemütlicheren älteren Söldner. Während die vier Männer den kleinen Ort terrorisieren, muss Sveta die unbezahlte Putzkraft spielen und unzählige Aufgaben erledigen. Sie hat keine Freizeit, keine Bezugsperson, ist allein und isoliert.

Und dann ... dann ist da der Junge aus dem Wald. Wer er ist und was es mit ihm auf sich hat, das soll an dieser Stelle nicht verraten werden - doch eines sei schon gesagt: Durch sein Auftauchen wird sich in "Dunkeltann" einiges verändern.


In was für einer Welt spielt "Sveta und der Junge aus dem Wald"?

Das heutige Mitteldeutschland wird viele Jahre, bevor sich die Geschichte von Sveta und der Junge aus dem Wald zuträgt, im Handstreich von einem dann wieder existierenden russischen Zarenreich überrannt und fortan links liegengelassen. Nun verfällt die Region zusehends, Technologie verschwindet nach und nach, gesellschaftliches Leben findet kaum noch statt. Die Kontrolle über das Land wird von einigen wenigen Clans ausgeübt, die alle Warenströme steuern und die Polizeigewalt ausüben.




Also ich persönlich bin jetzt nur noch mehr neugierig auf dieses Buch, Glücklicherweise liegt es bereits neben mir und lächelt mich an. Die Rezension werde ich in den nächsten Tagen ebenfalls veröffentlichen und euch hier auch noch einmal verlinken. ;)

Mir hat es jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, diesen Post zu verfassen.

An dieser Stelle bedanke ich mich auch noch einmal bei den Autoren für die Bereitstellung von Bildern und Texten.:)
 © der Bilder liegt bei Axel Saalbach



Sonntag, 25. Oktober 2015

Das Phänomen "Buchherpes"



Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber mich nervt mittlerweile die Tatsache, dass irgendwie immer mehr Bücher einfach ganz plötzlich da sind, jeder sie kennt, jeder sie will und auf diversen Websites und Plattformen alle vollkommen ausrasten, sobald ein solches Buch auch nur wieder erwähnt wird.
Ich habe das Gefühl, diese Bücher sprießen über Nacht wie Pilze aus dem Boden und ich bin die Einzige, die das nicht mitbekommt, bzw. dabei nicht infiziert wurde.:D Ich weiß einfach nicht, wie ich das anders beschreiben soll. Aber immer wieder eskalieren die Facebookgruppen und Blogs dann und ich weiß gar nicht, wieso alle auf einmal wieder so scharf auf dieses eine, neue Buch sind. Das ist ja fast gruselig. Und irgendwie habe ich dann auch immer automatisch schon keine Lust mehr, mich weiter mit diesen Büchern zu beschäftigen.
Ich kann mir das nur so erklären: ENTWEDER es liegt daran, das Bücher von jetzt auf gleich in aller Munde sind, da Verlage und Autoren über das Internet viel mehr Leute erreichen und diese Bücher meistens eben auch sehr gut sind, ODER ich habe die Mundpropaganda vollkommen unterschätzt ODER Menschen sind sehr viel beeinflussbarer, als man glauben mag. Aber wie dem auch sei, da hat jeder seine Meinung. Hier stelle ich euch jetzt jedenfalls jene Bücher vor, die für mich einfach plötzlich da waren und dann aber auch überall. Wie Herpes. Bitte beherzigt beim Lesen die Tatsache, dass es meine persönliche Meinung ist, ich nicht alle dieser Bücher gelesen habe, sondern teils auch nur aus meiner Erfahrung und aus meiner Sicht schreibe und dass ich hiermit niemanden blöd anmachen möchte. Weder die Autoren, noch die Fans.:)
gif Gifmovie Mixed Soup Black and White vintage


Morgentau - Die Auserwählte der Jahreszeiten (Jennifer Wolf)
Die Erde liegt unter einer dicken Schneedecke, Eis und Kälte herrschen überall. Nur noch ein kleiner Landfleck ist bewohnbar, wo die Erdgöttin Gaia die letzten ahnungslosen Menschen angesiedelt hat. Hier lebt auch Maya Jasmine Morgentau, eine der göttlichen Hüterinnen. Alle hundert Jahre wird unter ihnen eine Auserwählte dazu bestimmt, das Gleichgewicht der Natur aufrechtzuerhalten. Sie darf die vier besonderen Söhne der Gaia kennenlernen, den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter. Für einen muss sie sich entscheiden und sich ein Jahrhundert an ihn binden. Doch jeder der Söhne hat seine Stärken und Schwächen. Sollte Maya die Auserwählte werden, für wen würde sie ihr Leben hergeben?

Ehrlich gesagt habe ich mich bisher nicht ein einziges Mal mit diesem Buch beschäftigt. Es war nur einfach auf einmal überall. Überwiegend junge Frauen haben dieses Cover im Zusammenhang mit einer wahren Herzchen-Smiley-Flut quasi in die Facebook-Büchergruppen gekotzt. Es scheint immerhin eine große Fangemeinde um sich gesammelt zu haben, aber mich nervt es nur noch. Wobei langsam diese Flut an Rezensionen und Posts zurückgeht. Der Klappentext klingt immerhin ganz interessant. Vielleicht werde ich mich irgendwann mal damit beschäftigen, wenn dieser Hype abgeklungen ist.



Die 100 (Kass Morgan)
Seit einem vernichtenden Atomkrieg lebt die Menschheit auf Raumschiffen. 300 Jahre lang hat niemand mehr die Erde betreten. Doch nun sollen 100 jugendliche Straftäter das Unmögliche wagen: zurückkehren und herausfinden, ob ein Leben auf dem blauen Planeten wieder möglich ist. Doch was die idealistische Clarke, der geheimnisvolle Bellamy und die anderen Verurteilten nach ihrer Ankunft vorfinden, raubt ihnen den Atem. Ein tödliches Abenteuer beginnt, auf das sie kein Training der Welt hätte vorbereiten können ...

Hier ist es für mich ein bisschen wie mit der Frage nach der Henne und dem Ei. Was war zuerst da? Das Buch oder die Serie? Denn auch hier war es wieder so, dass auf einmal das Buch in aller Munde war, gleichzeitig Pro7 mit der Serie rumgenervt hat und ich die Story schon abgrundtief gehasst habe, ohne auch nur zu wissen, um was es geht. Und ehrlich gesagt, sagt es mir auch jetzt, wo ich mich näher damit befasst habe, nicht gerade zu. Klingt für mich nach einem Abklatsch von Panem und grad solche Bücher, in denen mehrere Leute in bestimmten Arealen um ihr Leben kämpfen, erscheinen immer mehr.



50 Shades of Grey (E. L. James)
Sie ist 21, Literaturstudentin und in der Liebe nicht allzu erfahren. Doch dann lernt Ana Steele den reichen und ebenso unverschämt selbstbewussten wie attraktiven Unternehmer Christian Grey bei einem Interview für ihre Uni-Zeitung kennen. Und möchte ihn eigentlich schnellstmöglich wieder vergessen, denn die Begegnung mit ihm hat sie zutiefst verwirrt. Sosehr sie sich aber darum bemüht: Sie kommt von ihm nicht los. Christian führt Ana ein in eine dunkle, gefährliche Welt der Liebe – in eine Welt, vor der sie zurückschreckt und die sie doch mit unwiderstehlicher Kraft anzieht …

Dieses Buch habe ich tatsächlich gelesen. Einfach, weil man sich so schön darüber aufregen kann. Und doch... Jedes Mal, wenn ich lese, dass dieses Buch als "grandios" beschrieben wird, platzt mir fast die Halsschlagader. Abgesehen davon, dass der Schreibstil genauso gut der einer 8-Jährigen sein könnte, muss man schon den IQ von 10 Meter Feldweg haben, wenn man diese schreckliche Buchstabenzusammenhäufung als anspruchsvoll ansieht.
Die innere Göttin trifft man auf jeder Seite, jede bescheuerte Bezeichnung, die die Autorin anscheinend für unfassbar clever und künstlerisch wertvoll gehalten hat, hat sie auch gleich dreimilliarden Mal eingefügt. Von den stumpfen Charakteren mal ganz abgesehen. Das hier ist keine "Einführung" in die SM-Szene, sondern peinlicher Mist. Diese blöde Kuh bekommt einmal eine auf den Hintern, nachdem sie diesem Grey ewig in den Ohren lag, er solle ihr zeigen, was ihm gefällt, und dann rennt sie weg wie ein geprügelter Hund.
Für mich ist das Lektüre für einsame Hausfrauen, die viel zu viel Langeweile haben und nicht mehr angefasst werden.
Ich weiß ja, das dieses Buch angeblich nur über das Hörensagen so berühmt geworden ist, aber mal ehrlich... Nein. Einfach nein.

Samstag, 24. Oktober 2015

{Lesenacht} Lesenacht im Oktober bei Henny

(nochmal)

Bei Henny findet heute mal wieder eine Lesenacht statt und da die eh nicht besonders lang gehen soll, dachte ich mir, ich mache mal wieder mit. Zumal ich hier sowieso noch etwas Lektüre liegen habe, die endlich gelesen werden will. 
-- Eine auf Bookdemon wird übrigens auch demnächst wieder stattfinden.;) --



19:07 Uhr ~ 7 Minuten zu spät, aber wen interessiert das schon?:D
Welches Buch lest ihr heute Abend? Habt ihr euch ein Ziel gesetzt? 
Ich werde heute Abend Die Blausteinkriege I - Das Erbe von Berun lesen. Und da ich bereits ein Drittel geschafft habe, hoffe ich, heute noch den Rest zu lesen. Dieses Buch ist ein ziemlicher Schinken mit seinen 600 Seiten, daher hoffe ich es nur und lege es nicht fest.:D Falls das doch klappt, ist danach noch Thymios - Das Herz des Kriegers beginnen.



20:12 Uhr ~ Letzte Woche war ja Buchmesse, wart ihr dort? Wenn ja, was hat euch am meisten gefallen? Wenn nein, habt ihr zuhause "Buchmesse" gefeiert? :D
Nein, ich war nicht da. Aber irgendwie reizt mich die Frankfurter Buchmesse auch nicht besonders. Ich weiß nicht wieso, aber vom Hörensagen schon her ist sie mir irgendwie zu wuselig und voll und meh. Doof halt. Ich bleibe der Leipziger Buchmesse treu.:D

21:00 Uhr ~ Seid ihr auch so Reihen-Leser oder kauft ihr lieber Einzelbände?
Ich achte da eigentlich gar nicht drauf. Wenn mir ein Buch zusagt, ist es mir Wurscht, ob es nun ein Einzelband, der Beginn einer Reihe oder sonstwas ist. Ich kann auch nicht so ganz nachvollziehen, warum so viele sich darüber aufregen, wenn eine neue Trilogie oder Reihe oder so erscheint.

22:28 Uhr ~ Welches Buch hätte ein anderes Ende, wenn du es geschrieben hättest?
Panem. Das Ende von Panem war einfach nur... Nein.

23:00 Uhr ~ Ich sollte viel mehr Updates schreiben, aber ich schaue nebenbei noch American Horror Story. :o Ja, nicht besonders clever. Ich weiß.:D
Beschreibe dein Buch in 3 Worten.
Ich schummel mal ein bisschen:
Purer High Fantasy.
^^

Buch-/ Autorenvorstellungen

Kürzlich habe ich darüber nachgedacht, wie ich wieder mehr Leben in meinen Blog bringen könnte. Das ist eine recht schwierige Sache, da ich Challenges eh immer schnell wieder abbreche und auch nicht die Lust habe, immer an einem bestimmten Wochentag je an einem Tag oder so teilzunehmen. 
Letztendlich hab ich was gefunden, was sich unregelmäßig, aber fortwährend auf meinem Blog machen lässt und womit ich sogar ein bisschen anderen helfen kann.
Ab sofort gibt es auf Bookdemon immer wieder mal Buch-/ und Autorenvorstellungen. Dabei geht es aber um die eher Unbekannteren. Eine erste Vorstellung werde ich nächste Woche schon posten.
Je nachdem, wie es mir möglich ist, erscheint kurz auf die Vorstellungsposts folgend eine Rezension zu dem/ einem vorgestellten Buch. Hin und wieder kann man das dann auch vielleicht mit Gewinnspielen verbinden. Je nachdem.:)

So, das wars erstmal schon wieder von mir. Ich wollte euch nur kurz zeigen, dass ich noch lebe und auch anderes kann, außer Rezensionen schreiben.:D 
Mir hat halt in letzter Zeit etwas die Persönlichkeit gefehlt.
Eine kleine Frage Zwei kleine Fragen habe ich noch an euch, unabhängig davon, dass ich jetzt dieses "Format" aufgenommen habe.

Was haltet ihr von "extra" Buch-/ Autorenvorstellungen?
Lest ihr sie auch neben einfachen Rezensionen?


Dienstag, 20. Oktober 2015

{Rezension} Der Dämon von Naruel 1



Verzweiflung treibt Pan dazu, ihre Seele an einen Dämon zu verkaufen. Doch das Ausmaß dieser Entscheidung übersteigt die Vorstellungskraft der jungen Kriegerin.  Ihr silberner Hoffnungsschimmer in der Nacht wandelt sich plötzlich in einen blutroten Albtraum. Die nächste Mondfinsternis droht ein uraltes Übel aus einem tausendjährigen Schlaf zu wecken. 
Pan wird es zur Bestimmung gemacht, dies unter Einsatz ihres Lebens zu verhindern. Sie muss die wiedergeborenen Götterseelen der Vergangenheit finden und zusammenführen, um die Länder Naruels vor der ewigen Finsternis retten zu können. 
Aber kann diese heilige Aufgabe gelingen, wo doch ihre eigene Seele mehr und mehr von einem Dämon vergiftet wird?

Wenn ich die Bemerkung zu Beginn den Buches nicht vollkommen falsch verstehe, hat die Autorin sowohl Cover als auch Gestaltung der Landkarten selbst übernommen, was ich wirklich toll finde, da es dem Ganzen eine sehr persönliche Note verleiht. Schließlich kennt sich die Autorin ja am besten in "ihrem" Land aus, das sie geschaffen hat. Karten, die in Auftrag gegeben wurden, treffen bestimmt selten perfekt die Vorstellung des Autors.

Es mag eigenartig sein, ein Buch als bildgewaltig zu beschreiben, aber in diesem Falle halte ich das durchaus für angemessen. Ich habe sofort eine gewisse Sympatie für Pan, die Hauptprotagonistin, entwickelt, da sie ein sehr starker, kämpferischer Charakter ist, der trotzdem noch seine Schwächen hat und dadurch trotzdem glaubwürdig erscheint. Ehrlich gesagt erinnerte sie mich sogar etwas an Frankensteins Monster. Denn gerade zum Ende des Buchs hin schlüpft sie immer mehr in die Rolle der missverstanden und fremden, gruseligen Kreatur. Nur in Pan's Fall ist es eben so, dass sie tatsächlich gefährlich ist.
Die Autorin beschreibt die Kämpfe und Trainingseinheiten sehr genau, weshalb auch nahezu jede Seite vor Blut nur so trieft. Ich würde nicht direkt sagen, dass zart besaitete Leser sich vor diesem Buch in Acht nehmen sollten, aber man muss eben eine gewisse Toleranz haben, was abgetrennte Körperteile und Blut betrifft. Und trotz ziemlich krasser Szene hat Janine Prediger es trotzdem geschafft, eine (für mich) sehr schöne Mischung aus Märchen und Brutalität zu schaffen. Denn die Welt, die ich in diesem Buch kennengelernt habe, hat etwas sehr Mystisches. Sie ist bunt und gleichzeitig auch sehr schwarz und düster, schafft also ein Ambiente, das das Lesegefühl immer wieder umwirft. Ich fand das zuerst etwas ungewohnt, habe es aber beim Lesen immer besser gefunden, da so eine gewisse Spannung bleibt. Man verfällt in keine absolute Tristesse, obwohl Pan keine wirklich positiv gepolte Figur ist. Einfach, weil die Welt um sie herum so abwechslungsreich ist.
Der Schreibstil der Autorin wirkt sehr selbstbewusst, aber trotzdem zart. Man merkt im Verlauf der Geschichte wirklich, was für eine kreative Person sie sein muss, denn es wird immer wieder neuer Stoff geliefert, der Fragen aufwirft und die man glücklicherweise auch nach und nach beantwortet bekommt.
Der einzige kleine Minuspunkt für mich war der Beginn. Manche Stellen wirkten sehr langatmig und obwohl viel passierte, passierte gleichzeitig kaum etwas. Es war schwierig, sich beim Lesen wirklich fallen zu lassen, was sich aber im Verlauf der Geschichte gelegt hat. 


Erst als langsam die Andeutung eines klobigen Gebäudes in Sicht kam und der Nebel  sich mit den ersten zarten Sonnenstrahlen auflöste, wich auch das letzte Glücksgefühl von ihr. Es fiel tief in den wabernden Untergrund, verstarb mit einem leisen Aufschlag und würde erst wiederkehren, wenn Pan erneut herunterspringen würde, um es aus seiner Ruhestätte auszugraben.
Seite 88

PS: Stirb nicht, halte dich am Leben.
Seite 158

Ein Buch, das es so bestimmt nicht noch einmal gibt und sehr viel Stoff für eine (hoffentlich) lange Geschichte und somit viele Folgebände liefert. Zwar gibt es hier und da noch ein paar Stellen, die geschliffen werden könnten, aber über die kann man leicht hinweglesen.

6/7

ISBN 978-3-7386-3611-6


Vielen Dank an die Autorin Janine Prediger und Books on Demand.


















Freitag, 16. Oktober 2015

{Rezension} Die schrecklich schöne neue Welt des Professor Furtwanger



Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges begibt sich eine Sondereinheit des Hitler-Regimes unter der Leitung von Oberst Dr. Furtwanger auf die »Expedition Mantodea«. Im Auftrag des Führers sucht sie in der afrikanischen Steppe nach einer Spezies der Stabschrecke, durch deren Verzehr Unsterblichkeit erlangt werden soll. Ziel der Expedition ist es, Hitler das ewige Leben zu verleihen.

Wir erfahren es hundertvierzig Jahre später, in einer technologisch hochstehenden und friedfertigen, doch gleichzeitig kitschig-skurrilen Welt, in der sich die Menschheit einem überbordenden Konsumrausch hingibt.
Doch der Schein trügt, denn es herrscht die totale Kontrolle und das Regime steht kurz dem Endziel: Adolf Hitler von den Toten zu erwecken, sodass der Führer ein ewig währendes Reich des Schreckens und eine Diktatur des Grauens errichten kann ...


In "Die schrecklich schöne neue Welt des Professor Furtwanger" wird dem Leser zu Beginn eine interessante, aber auch fantastisch angehauchte, neue Version vom Ende des 2. Weltkrieges geboten. Direkt aus dem heißen Afrika landet man unter Bombenhagel im Dritten Reich und kurz darauf in der Schweiz zur Jahrtausendwende. Und wie im "echten" Verlauf der Geschichte geschehen auch hier grausame, barbarische und nahezu unfassbare Dinge.
Auch wenn man meinen könnte, Hitler oder der Professor würden hier die Hauptrolle spielen, sind diese doch eher die sekundären Hauptprotagonisten. Die tatsächliche Hauptrolle hat Al. Ein Schweizer, der mehr oder weniger unverschuldet in die ganze Misere hineingezogen wird. Denn eigentlich schlägt er sich mit Problemen eines normalen 08/15-Mannes herum. Er will die Frau seiner Träume beeindrucken und schlägt sich irgendwie durch seinen Job.
Erst zur Mitte des Buches verknüpft sich sein Leben mit dem des Professor Furtwanger, wodurch teilweise leider der Rote Faden verloren ging und es mir vorkam, als lese ich eine andere Geschichte. Jedoch ergibt ab dieser Stelle auch alles einen Sinn und es wird immer aufregender, denn viele Schicksale verknüpfen sich und führen immer rasanter zum finalen Knall.

Ich finde, besonders betont werden muss, wie außergewöhnlich hier die Zukunft, genau genommen das Jahr 2084, beschrieben wird. Zwar halte ich es für weniger denkbar, dass in 70 Jahren die Menschheit schon derart ausgeartet ist, doch andererseits entwickeln wir uns derart schnell... 
Die ganze Welt ist sehr futuristisch gestaltet und für mich persönlich war es die Kirsche auf dem Sahnehäubchen, dass jene Zukunft an Dystopien erinnert, die ich bereits gelesen habe. Beispielsweise steht auch in "Die schrecklich schöne neue Welt des Professor Furtwanger" die Bevölkerung unter dauerhafter Kontrolle, es gibt strikt getrennte Schichten und an der Spitze von allem sitzt ein Irrer. (Nicht, dass das heute so anders wäre...)

Die Art, wie Adrian Suter sein Buch geschrieben hat, finde ich ganz wundervoll. Es war beim Lesen so, als würde mir Al persönlich seine Geschichte erzählen, als hätte ich nicht allein in meinem Wohnzimmer gesessen und gelesen. All die Figuren in diesem Buch sind real geworden und haben charakteristische und sehr eigene Wesenszüge bekommen. 
Und auch, wenn das Thema an sich nicht besonders viel Witz vermuten lässt, ist der Schreibstil des Autors leicht humoristisch angehaucht. Hin und wieder musste ich schmunzeln und mir hat dieses Buch sogar manch weniger schönen Tag versüßt. 

Allan war auf dem Zenit seines Glücks, und manchmal hatte er fast Angst davor, wie makellos sich die Dinge zu seinem Gunsten entwickelten. Angst, eines Morgens aufzuwachen und zu merken, dass alles nur ein Traum gewesen war...
Seite 101

Auf dem Nachhauseweg überlegte er, ob er mit Vollgas gegen eine Hauswand fahren, den Wagen und sein Leben verschrotten sollte.
Seite 137

Dieses Buch ist ein Leckerbissen für wache Leser, die gerne mitdenken. Mit wirklich abgefahrenen Wendungen, Ansichten und einem grandiosen Finale. 
(Dazu liefert es einen bitteren Beigeschmack zu dem Gedanken an die "reale" Zukunft.)

7/7





ISBN 978-3-9524463-8-6
Die Leseprobe zu diesem und den anderen Büchers des Verlags findet ihr hier.