Freitag, 17. Juni 2016

{Rezension} Die Herren der Grünen Insel



Vier Familien, sechs Jahre Krieg und eine einzige Krone

Irland 1166: Die Grüne Insel ist in viele kleine Reiche zersplittert, die sich unerbittlich bekriegen. Könige fechten langjährige Fehden aus, und selbst die friedliebendsten Untertanen werden in den blutigen Machtkampf hineingezogen. Zugleich droht ein gemeinsamer Feind in Irland einzufallen: Henry Plantagenet will die Insel an sich reißen. Werden sich die Herren der Grünen Insel vereinen und sich gegen den König von England stellen? Und welche Rolle spielen der grausame Krieger Ascall und die von ihm entführte Caitlín in diesem Kampf um Macht und Blut?

Es hat ja lang gedauert, aber nun kann ich euch die Rezension zu dem Buch schreiben, das ich schon vor einer ganzen Weile vorgestellt habe, weil mir der wundervolle blanvalet Verlag so viele Goodies dazugepackt hatte und ja ein riesiges Tamtam um diesen Schinken gemacht wurde.

Kiera Brennan entführt mit „Die Herren der Grünen Insel“ in das verregnete und düstere Irland des Mittelalters. Ihr Schreibstil ist erfrischend, nicht träge und eingestaubt, wie ich es aus vielen anderen historischen Romanen kenne. Es gibt gerade so genug Details, dass man eine grobe Schablone für die Welt hat, der Rest wird dem Leser selbst überlassen. Das ist auch gut so, denn mit den vielen Personen, die im Buch vorkommen, war ich hin und wieder schon genug überfordert. Immerhin bleiben die Hauptcharaktere (Die auch auf dem Lesezeichen zum Buch mit einer kurzen Vorstellung zu finden sind) die gleichen, sodass ich nicht zu verwirrt war, wenn man von einem Handlungsort zu einem anderen sprang. Nichtsdestotrotz bleibt das Personenverzeichnis auf den letzten Seiten des Buches wichtig. Denn all die Persönlichkeiten kann man sich nunmal einfach nicht merken. Der Lesefluss kam mir trotzdem nicht abhanden, da ich nicht permanent nach hinten blättern musste. Denn nach rund 1000 Seiten kann man sich an die wichtigsten Figuren erinnern.- Und auch vage an die kleinen Nebenrollen. Grund dafür ist vor allem die Tatsache, dass keine Figur einer anderen gleicht. Alle Charaktere haben ihre eigenen Ziele und Interessen, Eigenschaften und Markenzeichen.
Mit diesen Charakteren verfolgt man chronologisch die Jahre 1151 bis 1171. Dabei kommt so gut wie keine Langeweile auf, denn es passiert regelmäßig irgendetwas. Die Handlungen wechseln zwischen stressig und entspannt und keine Szene wird unnötig in die Länge gezogen.
Als Besonderheit möchte ich hier unbedingt hervorheben, dass viele der im Buch genannten Personen tatsächlich einst gelebt haben. Das, was in „Die Herren der Grünen Insel“ passiert, ist also nicht reine Fiktion. Außerdem existiert im Anhang noch einmal eine kurze Zeittafel, in der man nachschlagen kann, was so an wichtigen Dingen im Verlaufe der Jahre passiert ist.

"Man muss zerstören, was einem wertvoll ist... und töten, was man liebt... dann hat man keine Angst mehr."
Seite 173

Der Winter bringt gar nichts zum Blühen, der Winter bringt nur den Tod, und ich habe mir geschworen, wie der Winter zu sein.
Seite 192

"Ich wusste gar nicht, dass Pflanzen wachen und schlafen."
"Pflanzen sind wie wir. Es gibt giftige, süße und bittere. Solche, die selbst auf kargem Boden gut gedeihen, und andere, die auch in saftiger Erde verkümmern. Manche recken sich der Sonne entgegen, andere krümmen sich. Wenn du etwas über den Menschen lernen willst, lerne alles über Pflanzen. Lerne vor allem, dass kein Baumstamm dick genug ist, um nicht doch durchsägt, und keine Blüte so hübsch und duftend, um nicht zertreten zu werden."
Seite 400

Ein wortgewandt und spannend geschriebenes Werk, dass jeder Fan von historischen Geschichten lesen sollte. Ich glaube sogar, dass dieses Buch wunderbar für die geeignet ist, die sich nur langsam an Historisches trauen.- Ja, auch trotz der vielen Seiten.

7/7


 

ISBN: 978-3-7645-0559-2
Auch als Hörbuch erhältlich!


   


Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!:)

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