Freitag, 22. Februar 2019

{Rezension} Vereinte Welten I - Der Auserwählte

Zur Sicherung der Macht soll ein Kind gezeugt werden, ohne Liebe und ohne Zuneigung. 

Der Auserwählte zufällig herausgerissen aus seiner Welt, weiß nicht, was mit ihm geschieht. Der Weg ist weit, die von Frauen dominierte Galaxis voller Gefahren. Zwischen Liebe und Hass, Verrat und Loyalität entscheidet sich sein Schicksal, genauso wie das der vereinten Welten.

Figuren
Meine liebste Figur in diesem Buch ist Shiran. Zwar hat sie durchaus genug Fehler, um stellenweise relativ unsympathisch herüberzukommen, allerdings muss ein Charakter ja nicht perfekt sein, um mich dazu zu bringen, mehr von ihm lesen zu wollen. Shiran ist sexistisch, vorlaut und in manchen Gedankengängen schwer zu verstehen, aber sie hat eine Art an sich, die mich neugierig auf mehr gemacht hat.– Vielleicht gerade, weil sie nicht gerade vorhersehbar agiert. Kadân, der Mann, den sie Janaija bringen soll, ist relativ einfach gestrickt. Er ist der Schönling seines Dorfes, charmant und hin und wieder etwas unbedacht. Bei ihm hat mir allerdings etwas mehr Tiefgang gefehlt. Ähnlich verhält es sich mit Janaija. Sie wirkt zwar konturreicher und hat ein genauso starkes Auftreten wie Shiran, verschwimmt in meiner Erinnerung aber immer mehr im Grau, weil sie nichts wirklich Besonderes an sich hat.

Schreibstil
Anke Becker baut sofort eine mystische Atmosphäre auf und setzt in ihrer Story fesselnde Grundbausteine. Während manche Szenen grandios geschrieben sind, schwächeln andere jedoch. Auch die Grammatik und Orthografie des Textes lässt an manchen Stellen zu wünschen übrig. Ich weiß nicht, ob die Autorin den Text an jemanden zum Drüberlesen gegeben hat, aber eine ordentliche Korrektur des Buches wäre ihm wirklich zu Gute gekommen, was sehr schade ist, denn das Weltenkonzept ist so faszinierend und anders.



Inhalt
In der Welt von „Vereinte Welten – Der Auserwählte“ treten Frauen als das stärkere Geschlecht auf, das die Männer dominiert und sogar stellenweise versklavt oder zum Sexspielzeug macht. Die gesamte Regierung der Vereinten Welten besteht dabei aus Frauen, Männer machen nur einen verhältnismäßig kleinen Teil der Bevölkerung aus. In dieser Welt muss Janaija sich als Priesterin behaupten und einen würdigen Anwärter finden, der mit ihr ein Kind zeugt und sie damit zur Whaea macht. Dies gestaltet sich jedoch als schwierig, da Janaija ausgerechnet Aquin, quasi die Niete, als den Herkunftsplaneten ihres Kandidaten aus der Losurne gezogen hat. 
Kurzerhand wird Shiran damit beauftragt, den perfekten Mann auf Aquin ausfindig zu machen und zu Janaija zu bringen. Diese Pläne werden unterbrochen, als Anhängerinnen der Priesterschaft auftauchen und sie verfolgen, denn im Hintergrund agierend haben sich einige gegen das Bündnis gestellt und wollen dies nun mit aller Macht verhindern.
Zwar wird das Buch von Kapitel zu Kapitel besser und die Autorin scheint auch mit dem Voranschreiten der Seiten geübter zu schreiben, doch konnte ich bis zum Ende keine richtige Nähe zu den handelnden Personen aufbauen. Manches ging zu schnell, anderes passierte unbegründet oder so plötzlich, dass ich die Orientierung verlor und so konnte ich mich auch nicht richtig „festlesen“. Doch wie bereits erwähnt macht die zweite Hälfte der Story einiges wieder gut und vor allem Das Ende konnte mich wieder so weit locken, dass es zu einem richtigen Cliffhanger wurde. 

Sie musterte ihn und fragte sich, wie ein Mensch derart vollkommen aussehen konnte. Er bemerkte ihr Starren und sah sie an. Sein Lächeln fuhr ihr tief in den Magen. Erschrocken schnappte Shiran nach Luft. Machte er das mit Absicht?
Seite 32

Winken, lachen, frenetisches Feiern. Dazu die ewig gleichen, austauschbaren Gesichter der attraktiven jungen Männer, bestaunt wie possierliche Tierchen und angetan mit hautengen Anzügen. In den breit strahlenden Mündern blitzten weiße Zähne, wie bei fröhlichen Clowns. Nichts weiter als eine stromlinienförmige Projektionsfläche für die Begierde der Zuschauerinnen.
Seite 282

Ein gutes Buch mit solider Story und einer spannend neu erdachten Welt, jedoch sind Grammatik, Orthografie und Kontinuität ausbaubar.

4/7


Teil zwei der "Vereinte Welten"-Reihe erscheint am 15.03.2019
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