Shaan wäre gern ein ganz gewöhnlicher Junge, doch das Schicksal hat ihm einen anderen Weg vorherbestimmt: Er ist der Shai'lanhal, der Beschützer der Lanhal, der Inkarnation des Guten, die alle zwanzig Generationen in Gestalt eines gewöhnlichen Mädchens wiedergeboren wird.
In einer alles entscheidenden Schlacht wird die Lanhal mit dem Yinyal, der Verkörperung des Bösen, um die Zukunft der Menschheit ringen, doch solange ihre wahre Macht noch nicht erwacht ist, ist die Lanhal allen Angriffen schutzlos ausgeliefert.
Mit seiner Gabe, Wind und Wasser zu beherrschen, muss Shaan sie vor seiner schrecklichen Gegenspielerin beschützen, die ebenfalls über zwei Elemente gebietet – Feuer und Erde.
Angesichts der unvorstellbaren Grausamkeit seiner Gegnerin kommen Shaan jedoch schnell Zweifel, ob er seiner Aufgabe tatsächlich gewachsen ist, nur eines ist sicher: Sollte er versagen, wird nicht nur die Lanhal sterben, sondern die ganze Welt für die nächsten vierhundert Jahre in Dunkelheit versinken.
Ich habe für dieses Buch wirklich beschämend lange gebraucht. Warum, erkläre ich euch.
Der Einstieg in die Geschichte findet bei einem fürchterlichen Gewitter statt, in dem eine wahre Tragödie seinen Lauf nimmt und man die Umstände um Shaans späteres Leben kennelernt. Die Spannung steigt dabei stetig und mit Shaan kommt zu einem super Ansatz auch ein sehr interessanter Charakter hinzu. Susanne Gavénis hat jeder Figur eine gewisse Aura geschenkt, die ich beim Lesen immer sofort bemerkt habe. Und gerade Shaan ist von seinem ersten Auftritt an eine angenehme Figur.
Doch schon hier ist mir aufgefallen, dass die Autorin eine Schwäche für lange Sätze zu haben scheint, die mich erst durch die ersten Seiten stolpern ließen, aber irgendwann doch nach und nach etwas kürzer wurden. Trotzdem war es ermüdend, viele Seiten hintereinanderweg zu lesen, weshalb ich auch so lange für diese Geschichte gebraucht habe. Ich halte es nicht für nötig, derart viele Details zu beschreiben. In meiner Fassung vom Buch wurde beispielsweise ganze sieben Seiten lang ein einziges Gebäude beschrieben, und wo die Räume in ihm liegen. In solchen Fällen, finde ich, sollte man schon dem Leser eine gewisse Kreativität überlassen, da man sich all das sowieso nicht merken kann. So war es doch sehr anstrengend, durch manche Kapitel zu kommen.
Leider muss ich auch sagen, dass mit Deleja, einer weiteren Hauptfigur, immer wieder die Langeweile einhergeht. Dafür, dass sie eine so wichtige Rolle spielt, ist sie eine unglaublich triste und einschläfernde Person. An ihr ist nichts Aufregendes. Ich meine, sie freut sich wie verrückt darüber, dass jemand so gerne wie sie Wasser trinkt... Ich verstehe schon den Sinn dahinter, warum sie das positiv überrascht, aber ich halte ihre Reaktion doch für sehr übertrieben. Zwar habe ich gemerkt, dass die Autorin immer wieder eine gewisse Action um Deleja herum erschaffen wollte, doch hat das in meinen Augen nicht geklappt, weil Deleja selbst wie ein schwarzes Loch ist. Anders kann ich es nicht beschreiben. Sie nimmt sogar Shaan die Lebendigkeit, die ich anfangs so sehr an ihm mochte.
Mit den plötzlichen Morden an verschiedenen Mädchen in der Stadt kommt zwar wieder die anfängliche Spannung auf, jedoch hat sie mich nicht mehr wirklich mitreißen können. Und das finde ich sehr schade. Die Autorin hat einen schön leserlichen Schreibstil, doch hat mir in diesem Buch einfach gefehlt, dass irgendetwas passiert. Selbst die Kämpfe, die später stattfinden, sind lang nicht so mitreißend, wie ich gehofft habe. Die Ansätze für soliden, tollen Fantasy waren zwar hier und da zu finden, allerdings wurde ich als Leserin nicht wirklich gefesselt.
Vielleicht hätte die Autorin auch eine Art kleines Register im Buch anlegen sollen, damit man immer wieder nach bestimmten Begriffen und Personen blättern kann, denn ich konnte leider erst nach einem Drittel des Buches alles zuordnen und bin selbst da noch zwischen Shai'lanhal, Yinyal und verschiedenen Namen durcheinander geraten.
Deleja erwiderte seinen Blick, und ihr war, als würde die geheimnisvolle, unergründliche Tiefe zweier schattendunkler Seen sie einfangen und sanft ihre Seele berühren. Nur zu bereitwillig tauchte sie darin ein.
Pos. 3310
Nach einem spannenden Beginn ist die Geschichte leider immer mehr abgeflaut und auch Shaan, ein toller Hauptprotagonist an sich, konnte da nicht mehr viel retten...
3/7
Weitere Bücher der Autorin
Vielen Dank an die Autorin für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!:)
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