Samstag, 30. Juli 2016

{Rezension} Lexi Littera 1.1 - Macht der Tinte

Clara ist ein übergewichtiger Bücherwurm, die sich lieber in Romanwelten vergräbt, als aus dem Haus zu gehen. Sie hat es nicht immer leicht, schon gar nicht gegen die Models-Truppe an der Schule, die sie mobbt. Wehren kann Clara sich nicht, bis zu dem Tag, da sie völlig unerwartet auf dem Nachhauseweg angegriffen wird. Zu ihrer eigenen Überraschung reagiert sie mit einem Tintenstrahl aus ihren Fingerspitzen. Sie muss aktiv werden, um herauszufinden, wer sie attackiert hat und woher diese Fähigkeit kommt. Warum sprechen Tiere zu ihr? Und wieso saugen sich Bücher an ihr fest?
Zusammen mit ihrer Freundin will Clara das Rätsel um ihre eigenartige Kraft lösen. Doch dafür braucht sie vor allem zwei Dinge: Selbstbewusstsein und die Stärke, sich endlich zur Wehr zu setzen.

Es ist wirklich schade, dass mir dieser Band der Reihe nicht besonders gefallen hat, denn die Autorin hat einen ganz sympathischen und lockeren Schreibstil, der sich super lesen lässt. Und hätte ich mich nicht derart über die Handlung an sich aufgeregt, hätte ich an jeder Seite gehangen.

Viele Dinge passieren einfach zu schnell, zu hopplahopp aufeinander. Ich selbst würde dieses Buch eher einem jüngeren und ungeduldigeren Publikum empfehlen. Auch die Scherze, die die Autorin in ihre Geschichte gebracht hat, sind eher anspruchslos.

Lexis beste Freundin Odette hat einen starken Dialekt, was ganz lustig an und für sich ist, da es super zu ihrer hibbeligen und abgedrehten Art passt. Nervig empfand ich es nur, dass dieser Dialekt immer wechselt. Mal spricht Odette in perfektem Hochdeutsch und dann verfällt sie wieder, für meinen Geschmack etwas zu krass, in ihren Dialekt. Deswegen musste ich manche Konversationen zwei- dreimal lesen, bis ich überhaupt wieder im Kontext war.
Lexi selbst wird sehr heftig gemobbt, wobei ich sagen muss, dass sich jeder mit einem gewissen IQ gegen Beleidigungen wie „Fetti-Bumm-Bumm“ wehren kann. Solche Leute hätte ich schon mit 10 Jahren mundtot bekommen.
Ich muss eingestehen, für mich hat es sich zwischen Lexi und Odette ähnlich verhalten, wie zwischen Sam und Frodo. Die eine ist zwar die Hauptfigur, aber die andere macht die ganze Arbeit und ist auch viel präsenter und sympathischer. Mir ist Lexi die ganze Zeit viel zu passiv in ihrer Opferrolle liegen geblieben. Hoffnung schöpfen lässt mich aber die Tatsache, dass sie immerhin zum Ende hin endlich die Initiative ergreift und aus ihrem Schneckenhaus herauskommt.

Ehrlich gesagt, gefällt mir die Vorstellung, Superkräfte zu haben, dachte sie in Erinnerung an Odettes Worte. Wenn sie nur zu irgendetwas nütze wären.

Clara konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, sie stünde einem Stier in einer Arena gegenüber - und sie war der Depp mit dem roten Tuch, das sie auch noch bereitwillig wedelte.

Ich bin leider sehr enttäuscht. Dank dem Finale dieses Bandes hoffe ich aber auf eine deutliche Besserung im 2. Teil.

2/7

Weitere Bücher der Autorin:

Vielen Dank an den Papierverzierer Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.:)



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