Samstag, 30. August 2014

{Rezension} Der Beobachter

Er beobachtet sie. Er macht ihnen Angst. Ist er ein Mörder?
Er beobachtet das Leben wildfremder Frauen. Träumt sich an ihre Seite, in ihren Alltag, in ihre Erfolge, in ihr Glück. Identifiziert sich mit ihnen und will alles von ihnen wissen, alles, was sie bewegt und beschäftigt. Als Beobachter. Auf der Flucht vor seinem eigenen Dasein, das aus Misserfolgen und Ablehnung besteht. Nur aus der Ferne, aber voller Hingabe, liebt er die schöne Gillian Ward. Nimmt innigst Anteil an ihrem perfekten Leben mit dem gutaussehenden Ehemann, mit der reizenden Tochter. In dem schönen Haus. Bis er zu seinem Entsetzen erkennt, dass er auf eine Fassade hereingefallen ist. Dass im Leben dieser Frau nichts so ist, wie es zu sein scheint.
Gleichzeitig schreckt eine Mordserie die Menschen in London auf. Die Opfer: Allein stehende Frauen. Auf eine rachsüchtige, sadistische Weise umgebracht. Die Polizei sucht einen Psychopathen. Einen Mann, der Frauen hasst.

Mit  Der Beobachter habe ich mich auf ganz neues Gebiet begeben, was meinen Büchergeschmack angeht. Denn eigentlich meide ich sowohl Hörbücher, als auch Krimis. Allerdings habe ich dieses Hörbuch gewonnen, sonst hätte ich es mir wohl nie geholt. Was recht schade gewesen wär, denn diese Geschichte ist anders, als ich sie erwartet hätte.
Sie beginnt mit Samuel Segal. Er ist 'der Beobachter'. Auf seinem Computer führt er sogar eine Art Tagebuch darüber, wie er Wildfremde Menschen beobachtet, die ihn nicht einmal bemerken. Allerdings merkt man schon früh, dass er das nicht macht, weil er irgendein Perverser oder Psychopat ist, sondern weil er einfach nichts anderes hat.
Eigentlich kann er einem sogar leidtun.

Im Verlauf des Buches switcht die Handlung immer wieder zwischen mehreren Personen her, was zwar auf der einen Seite interessant ist, da man die verschiedenen Fronten kennenlernt, jedoch auch anstrengt, da es mir bei den ersten zwei CDs echt schwer gefallen ist, Verbindungen zu ziehen und erstmal rauszubekommen, wer jetzt wer ist.
Umso besser ist es, als zum Ende hin die Stränge immer mehr ineinander verlaufen, und man nicht mehr so oft den Faden verliert. 

Der Beobachter gewährt einen Einblick in das Leben von Menschen, die es so entweder sehr selten auf der Welt gibt, oder die eben wirklich nicht bemerkt werden. Und auch, wenn nicht grad eine gruselige Stimmung aufkam und die Spannung eher im Mittelbereich schwang, war es sehr unterhaltsam mitzuerleben, wie sich diese vollkommen verschiedenen Charaktere näherkamen. Zwar war das Ende spannend und eher unerwartet, doch muss ich sagen, dass der Weg bis dahin spannender war.

3/5


2 Kommentare:

  1. Das Buch wartet auch noch in meinem Regal darauf gelesen zu werden. Ich finde, dass es nach wie vor total interessant klingt. Hoffentlich hin ich dann nicht enttäuscht..

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  2. Tolle Buchreview und ich finde die Musik, die du auf deinem Blog eingestellt hast, einfach nur wunderwunderschön.
    Alles Liebe,
    Alma
    liveyourbeautydreams.blogspot.co.at

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