Montag, 16. März 2020

{Rezension} Die Dämonenkriege - Dunkelkönig

 
Den Dämonenjäger Ryk und seine Gefährtin Kela hat es durch ein magisches Portal in die Gegenwelt verschlagen. Dort fallen sie ausgerechnet Ryks Erzfeind Asmaran in die Hände, der die beiden auf der Stelle töten lassen will. Während Ryk und Kela in der Stadt der Dämonen um ihr Leben kämpfen, sagt sich die Assassine Catara Fiers in den Schwebenden Reichen von ihrer einst geliebten Herrin Madea los, der sie Hochverrat an den Menschen unterstellt. Als sich schließlich ein lange tot geglaubter Dämonengott erhebt und sich die Portale zwischen Menschen- und Dämonenwelt öffnen, ist die Stunde gekommen, in der Freunde zu Feinden und Gegner zu Verbündeten werden ...

Figuren
Jede einzelne Figur hat sich nicht nur seit Beginn des ersten Bandes verändert, sondern entwickelt sich bis zum Schluss weiter und trotzdem bleiben alle von ihnen unverkennbare Einzelstücke, die die Story auf ihre ganz eigenen Arten voranbringen und reichhaltiger machen.
Während Ryk von den in seiner Welt Zurückgebliebenen für tot gehalten wird, schlägt er sich mit Kela in Cros'Anoriel herum. Entgegengesetzt halten er und auch Kela Prinz Ishan für tot, der wiederum hat sich den Rebellen, die innerhalb eines unterirdischen Tunnelsystems leben, angeschlossen und unterstützt Prinzessin Iritari bei ihrem Widerstand. 
Auch meine geliebte Catara ist zum Glück wieder dabei, nur leider bekommt sie diesmal recht wenige Kapitel des Buches gewidmet. Sie ist einfach ein so starker und interessanter Charakter, dass ich sie wirklich vermisst habe, wenn sie für mehrere Kapitel nicht auftauchte.
Immerhin ist mit Veitt, der im ersten Band noch eher eine Nebenrolle spielte, eine neue Hauptfigur auf den Plan getreten, mit der ich mich wirklich gut arrangieren konnte. Er hat wohl die größte Veränderung seit Band 1 durchgemacht. Seine Magie wird immer mächtiger, seine Persönlichkeit festigt sich und sein ganzes Auftreten gewinnt an Stärke. Er wuchs mir das gesamte Buch über hinweg derart ans Herz, dass mir die anderen Charaktere, bis auf Catara, recht egal wurden. Im Fokus stand für mich zum Schluss nur noch, ob Veitt sein verdientes Happy End bekommt, um ehrlich zu sein.

Schreibstil
Ehrlich gesagt habe ich hier nicht besonders viel zu schreiben. Michael Hamannt weiß mit Worten umzugehen, fantastische Szenerien zu schaffen und wie er seine Leser in neue Welten entführen kann. Kurz gefasst lässt sich für mich sagen: Im ersten Band der Reihe mochte ich den Schreibstil des Autors und im zweiten bin ich zum Fan geworden. 

Wenn er gen Norden blickte, konnte er die Nebelberge sehen, die wie die zyklopische Zitadelle eines vergessenen Volkes von Riesen aus den Bäumen des Dschungels ragten. Die Gipfel schimmerten silbergrau in der Mittagssonne, während die Hänge hinter ewigen Dunstschleiern verborgen lagen, die erst mit zunehmender Höhe dünner wurden.
(Seite 135)

Inhalt 
Ryk wird in der Gegenwelt gefangen gehalten und dort von Dämonen, seinen eigentlichen Erzgegnern verhört. Während seiner Gefangenschaft bemerkt er jedoch, dass diese Welt, aus der die Dämonen in seine Heimat immer wieder einfallen, eine andere ist, als zuvor angenommen und dass er einen gewaltigen Fehler begangen hat. Denn die Ordnung ebendieser Welt hat sich geändert und nun muss Ryk befürchten, den dritten Dämonenkrieg ermöglicht zu haben und dieser würde ohne die Hilfe der längst verschwundenen alten Magier ein fatales Ende für die Menschheit bedeuten. Und hinzu kommen die Humanos und Animalia, die vor den Toren der Stadt lauern. In diesem Zeitraum lässt er sich die Gegenwelt und vor allem die Stadt, genannt „Cros'Anoriel“, von seinem ehemaligen Gegenspieler erklären. Dieser öffnet ihm die Augen und Ryk muss einsehen, dass die Rettung seiner Welt und die der Gegenwelt darin besteht, sich mit dem Feind zu verbünden um die gemeinsame Bedrohung rechtzeitig beseitigen zu können. Gleichzeitig planen Madea und Zaragoth nämlich die Wiedererweckung eines alten Gottes, dessen Versteck jedoch noch keiner kennt. 
Bis zum Schluss fand ich es sehr bemerkenswert, wie dynamisch Michael Hamannt in beiden Büchern, also Band 1 und Band 2, die Verschiebungen von Gut und Böse beschrieben hat und wie stark das auch meine Meinung von den Charakteren selbst teilweise geändert hat.

Er lauschte dem Lied ihres Wehklagens, das Rauch und Wind zu ihm hinauftrugen, und fühlte... nichts. Er wusste, es sollte ihn beruhigen, doch das tat es nicht. Stattdessen lehnte er sich zurück auf seinem Thron aus Flammen und Stein, schloss die Augen und gab sich ganz ihrer Berührung hin.
(Seite 314)

Während Ryk, Ishan, Veitt und all ihre anderen Verbündeten versuchen, das Unheil abzuwenden und eigentlich so schon wirklich viel Stoff für den Storyverlauf geliefert wird, hat es der Autor tatsächlich geschafft, bis zum Schluss immer mehr über seine geschaffene Welt und die Magie in ihr zu verraten und alte Geschichten mit in die Handlung und Hintergründe einzubauen, ohne, dass ich als Leserin das Gefühl hatte, mit der Nase draufgedrückt zu werden. Tatsächlich kommt es ja oft vor, dass Bücher darunter leiden, wenn der Autor oder die Autorin noch tausende Details einbinden will, in „Die Dämonenkriege“ waren all diese Informationen allerdings nie überladen und haben auch nie die Story überschattet, sondern diese sogar sehr logisch begründet.

Der Tod macht keine Helden, er macht nur Leichen […].
(Seite 352)

Irgendwie will mein Kopf ja nicht so wirklich akzeptieren, dass es das schon mit den Dämonenkriegen gewesen sein soll, doch egal wie sehr ich mich dagegen wehre, ich muss es einfach hinnehmen, dass diese geniale Story bereits beendet ist.

Blutig, spannend, die richtige Mischung aus Intrigen und Lügen.- High Fantasy nach meinem Geschmack.

7/7

ISBN: 978-3-453-31951-6


Die gesamte Reihe

 

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