Detective Grayson Steel bearbeitet im modernen London die unbequemen Fälle des Scotland Yard. Als er den rätselhaften Tod einer jungen Frau untersucht, stößt er auf Geheimnisse, die normalen Menschen verborgen bleiben.
Er wird in eine Gesellschaft hineingezogen, die verborgen neben der menschlichen Welt existiert; die Nebula Convicto ist durchsetzt von geheimen Räten, magischen Attentaten und Wesen, die eigentlich nur in Fabeln und Mythen existieren sollten. In der magischen Gemeinschaft soll Steel die Rolle eines Sonderermittlers übernehmen und binnen kürzester Zeit ein entführtes Mädchen finden. Rettet er das Kind nicht, bevor ein neuer Anführer der Nebula Convicto gewählt wird, droht die gesamte Welt in einem zweiten Mittelalter zu versinken.
Nur mittels seiner Fähigkeiten als Ermittler und seiner neu entdeckten Kraft, Magie widerstehen zu können, kann sich Steel im Londoner Untergrund zwischen Ghulen, Vampiren und anderen magischen Wesen zurechtfinden.
Figuren
Grayson Steel ist Sonderermittler bei New Scotland Yard. Seine Lebensmittelpunkte sind Kaffee, die Arbeit und Zynismus.- Bis er an einem Einsatzort, an dem eine Frau ermordet wurde, von einer übernatürlichen Kreatur, genauer gesagt einer Banshee, angegriffen wird. Von da an ändert sich für ihn alles, denn die Nebula Convicto ist auf ihn und seine Fähigkeiten aufmerksam geworden. Er bekommt einen Mentor: Morgan. Morgan ist das Sinnbild von dem, was ich mir unter einem britischen älteren Gentleman vorstelle und somit das perfekte Gegenteil von Grayson. Der weiß zwar bei „normalen“ Verbrechen, wie er vorgehen muss, doch sind magische Wesen für ihn Neuland. Außerdem ist er absolut nicht der Überheld, den man jetzt vielleicht erwartet hätte, sondern bekommt auch oft genug den Arsch versohlt, und dadurch eine doch relativ realistische Seite, wofür man ihn einfach gernhaben muss.
Schreibstil
Torsten Weitze hat mich ohne viele Worte direkt in ein nebelverhangenes, düsteres London geschickt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er sich sehr gekonnt ausdrückt. Ich habe selbst angefangen, beim Lesen Schatten um mich huschen zu sehen. Wenn ich von den Orten las, die er beschrieb, war ich wirklich da.
Inhalt
Die Banshee und allgemein eigentlich alle Kreaturen, die der Autor auf seine Protagonisten hetzt, sind in der Tat auch wirklich Schreckensvisionen und keine verschönten Zauberwesen. Ich war so froh, in dieser Welt voller „Monster“, die plötzlich glitzern, heiße Collegegänger sind und junge Frauen verführen, endlich mal wieder von wirklich blutdurstigen Biestern zu lesen, dass mein Monster liebendes Herz Sprünge gemacht hat. Torsten Weitze hat also schon mit seinem ersten Band der Nebula Convicto bewiesen, dass es auch anders geht und er nimmt sogar diese Umstände im Buch aufs Korn, was ihm gleich Sympathiepunkte bei mir eingebracht hat.
Es hat auch etwas Lustiges, wie Grayson, der hartgesottene Detective, diese ganze versteckte, magische Welt kennenlernt. Er wird mit ihr und der Nebula Convicto, der „Gemeinschaft des Nebels“, bekanntgemacht und nach anfänglichen Laufschwierigkeiten fühlt er sich auch dort wie ein Fisch im Wasser. Nichtsdestotrotz sickert seine „Elefant im Porzellanladen“-Attitüde doch manchmal noch durch, wobei er dabei zugegebenermaßen eher badass erscheint, auch, wenn seine Gedankengänge in den meisten Fällen anderes behaupten.
Mit der Zeit schafft es sein Mentor Morgan, ihn die Welt mit anderen Augen sehen zu lassen und gleiches hat der Autor auch bei mir als Leserin erreicht. Plötzlich wurde jeder Gegenstand, jedes historische Ereignis irgendwie – wenn auch auf grausige und dunkle Weise – magisch. Ich hab es ja sowieso sehr gern, wenn Bücher, die in „unserer Welt“ spielen, auch auf die Vergangenheit eingehen. Und wenn dann auch noch plötzlich herauskommt, dass die Pest nur durch die Dummheit einer Person durch einen Unfall herbeigeführt wurde... Da kann ich gar nicht anders, als ganz Feuer und Flamme für die Story zu sein. Aber auch abgesehen davon habe ich mit jeder Seite und jedem Schritt, den Grayson in seinen Ermittlungen gemacht hat, mitgefiebert. Jedes Kapitel ist vollgepackt mit Handlung und kein einziger Satz war mir zu viel. Ganz im Gegenteil.- Ich bin jetzt schon ganz gespannt auf die folgenden Bände und muss dringend herausfinden, wie ich den Autor bestechen kann, damit er Grayson irgendwann auch mal nach Finnland schickt.:D
Dies war eine der ersten Lektionen, die er als Ermittler gelernt hatte: Nimm jedes Lächeln mit, selbst, wenn es von den eigenen Witzen stammt. Man weiß nie, wie lange man auf das nächste warten muss.
Seite 8
Er löschte die Festplatte, dann hob er den Karton auf. Als er die Wohnung verließ, war ihm, als würde ein schweres Gewicht von seinen Schultern abfallen. Ohne sich noch einmal umzublicken, schloss er die Tür und ging leise vor sich hinsummend die Treppenstufen hinab und in ein neues Leben hinein.
Seite 273
Wer mal wieder Bedarf an einer super Story voller richtiger Monster und Spannung hat, sollte dringend einen Blick in dieses Buch werfen!
7/7
ISBN: 9783862825257
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars!:)