Dienstag, 8. September 2015

{Rezension} Königsjäger



Zum Kämpfen geboren,
zum Tode verurteilt,
zur Kriegerin berufen

In den kalten Nordländern rund um das Splittermeer werden Krieger entweder aus Legenden geboren oder aus Verzweiflung. Das gilt erst recht für eine Kriegerin wie die junge Thorn, deren einziger Wunsch es ist, Rache für den heimtückischen Mord an ihrem Vater zu nehmen. Als ihr Weg sich mit dem von Prinz Yarvi kreuzt, wird Thorn in eine Welt der Kämpfe und Intrigen gegen den grausamen Hochkönig hineingezogen. Eine Welt, für die sie geboren zu sein scheint …


Obwohl ich zugeben muss, dass ich den ersten Band zu „Königsjäger“ nicht gelesen habe, hatte ich keine Schwierigkeiten beim Lesen und es kamen auch keine Lücken auf, bei denen ich mich ärgerte, „Königsschwur“, also den Beginn der Reihe nicht zu kennen.

Mir kam es beim Lesen vor, als wären hier ausnahmsweise mal die geschlechtstypischen Rollen vertauscht, die man sonst aus anderen Büchern kennt. Denn in diesem Buch ist die Frau, also Dorn, der ekelhafte, herumrotzende und dreckige Charakter. Brand hingegen ist eher still, zurückhaltend und wirkt viel gefühlvoller. Jedoch dringt der Leser im Verlauf der Geschichte in Dorns tatsächlich existierende Gefühlswelt ein, auch wenn man es nicht erwarten würde.
An sich waren mir beide Charaktere gleich sympathisch. Ich mag starke weibliche Figuren als Helden. Vor allem, wenn sie nicht diese perfekten Puppen sind, sondern verschmodderte und eher maskuline Personen.
Zwangsweise geraten Dorn und Brand immer wieder aneinander und werden gleichzeitig immer mehr in die Zukunft des Landes und in die bevorstehenden Kriege hineingezogen.
Dies ist auch ein weiter Pluspunkt, denn neben wundervoll beschriebenden Landschaften und komplizierten politischen Strategien, viel Gefluche und einer Menge Dreck werden regelmäßig Kämpfe ausgetragen. Und selbst jene Kämpfe, die nur der Übung dienen und in denen die Krieger Holzschwerter benutzen, sind unfassbar aufregend, da sie sich immer wieder anders entwickeln, unterschiedlich ausgehen und man jedes Mal mitfiebert, als stünde man im Publikum.
So kommt zu all dem vergossenem Blut auch schwarze Magie, welche jedoch eher nebenher immer mal einen kleinen Auftritt hat.
Der Leser begibt sich mit "Königsjäger" auf eine spannende und sehr gefährliche Reise. Und die Welt, die man besegelt ist keine zauberhafte bunte oder schillernde, sondern voller Feinde und zwielichtigen Gestalten.
Allgemein ist die ganze Atmosphäre eher wabernd und düster. Es gibt kaum glückliche Momente und auch die werden oft schnell wieder zerschlagen. „Königsjäger“ ist wie seine Charaktere: Verbittert, dunkel und voller Tragik, aber absolut nicht eintönig.
Ich habe in jeder freien Sekunde darin gelesen, weil ich einfach nicht von diesem epischen Schreibstil des Autors losgekommen bin und mich so mit Dorn angefreundet habe, dass ich einfach nicht genug bekam. 


"Du wirst Schläge abbekommen, und wenn das so ist, dann dürfen sie dich nicht langsamer machen, und der Schreck darf keine Zweifel in dir wecken.[...]"
Seite 124

Sie konnte den Duft von Blumen riechen. Blumen und Blut.
"Euer Tod wird kommen", flüsterte sie.
Seite 304


Grausam, düster, spannend und absolut packend. 
Wer dieses Buch zu lesen beginnt, kann sich erst einmal von seinem Real-Life verabschieden.


ISBN: 978-3-453-31600-3

Zur Website des Autors

Band 1: "Königsschwur"
Band 2: "Königsjäger"
Band 3: Half A War (engl.)

























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